Via de la plata: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:mailupload-20240324-5_endlich_gehts_bergab.jpg||thumb|lef|endlich gehts bergab ]]
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Die Nacht war auch wieder ruhig. Gegen 6:30 Uhr trage ich meine Sachen in den Gemeinschaftsraum und packe dort; die Anderen sollen gern noch etwas schlafen.


Die erste Bar mit der Empfehlung Desayuno um 7:00 Uhr ist auch 15 Minuten später noch zu. So gehe ich ca. 700 Meter an der Straße bergab. Gegenüber der Tankstelle ist die Bar geöffnet – also nicht nur Brot und Wurst aus dem Rucksack.


Als ich gegen 7:30 Uhr aufbreche, ist es recht kühl und der Wind pfeift ziemlich stark. So kann ich erst mal gut Kilometer "machen". Heute führt der Weg meist eine unbefahrene Straße entlang und lange bergauf. Unterwegs treffe ich eine Deutsche und wir schwatzen länger. Dann sagt sie: Du bist mir zu schnell unterwegs, geh einfach weiter, wir treffen uns sicher in der Herberge. Und ich ziehe erst mal davon, schön mal wieder zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist!
Die Gegend ist herrlich! Ganz viel Heidekraut... oder etwas Ähnliches... Die Sonne gibt sich echt Mühe, aber der Wind arbeitet gegen sie.
Gegen Mittag, um 12:00 Uhr, sitzen wir zu viert und werden hinauskomplimentiert... Der Gottesdienst zum Palmsonntag ist hier nachmittags um 15:00 Uhr und alle gehen mit einem Olivenzweig in der Hand zur Kirche.
Die Orte sind winzig und viele Gebäude sind verfallen, meist sehe ich nur wenige, alte Menschen... bei körperlicher Arbeit.
Kurze Zeit später, etwa um 14:30 Uhr, schleppe ich mich in einem Örtchen die Straße bergauf und muss eine Pause einlegen und etwas essen. Eigentlich wollte ich das erst tun, wenn ich oben bin.
Als ich nach reichlich 30 Kilometern endlich gegen 16:00 Uhr unten ankomme, treffe ich auf einen jungen Österreicher. Er ist von Zuhause über Italien und dann den Camino Francés nach '''Santiago de Compostela''' gegangen... und will noch bis '''Sevilla'''!
In '''Laza''' angekommen, schlage ich gegen 17:00 Uhr den Weg zur Herberge ein. Da ruft man mich von hinten. Ich gehe zurück zum... naja, in Deutschland wäre es die Rettungswache mit dem Rettungswagen, damit ich mich hier anmelden kann.
Nach 300 Metern erreiche ich die Herberge gegen 17:15 Uhr und bin der Erste. Als ich gegen 18:00 Uhr geduscht habe, kommt die Deutsche von heute Morgen und ein Kanadier an. Wir werfen unsere Sachen gemeinsam in die Waschmaschine, und der Kanadier möchte um 18:30 Uhr mit mir zur Bar gehen. Ich gehe zur Rettungswache zurück und frage nach Panthenolsalbe, die junge Pilgerin hat zu viel Sonne an einer Wade abbekommen. Dort nimmt ein Mann eine Tasche und bittet mich ins Auto. Er schaut sich die Sache lieber selber an und behandelt dann mit... Panthenol. Alles kein Problem: Tranquilo!
Später, um 20:00 Uhr, bin ich beim Essen in der Bar, erscheint noch ein älterer Pilger. Als er mein Hemd im Trockner sieht, fragt er: Ulf ist hier? Also hat Walter noch aufgeholt und geht nicht ins Bett, bis er mich begrüßen konnte. Das ist der Camino!


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
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