Via de la plata: Unterschied zwischen den Versionen
Ulf (Diskussion | Beiträge) Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
|||
Zeile 886: | Zeile 886: | ||
<div style="clear:both;"></div> | <div style="clear:both;"></div> | ||
Obwohl der Hospitalero | Obwohl der '''Hospitalero''' mithilfe einer Übersetzungsapp verkündet, dass ich das letzte Bett ergattert habe und alle anderen Betten reserviert sind, finden Walter und ich uns allein im Zimmer wieder, was eine ruhige Nacht in Aussicht stellt. | ||
Nach einem stärkenden Frühstück | Nach einem stärkenden Frühstück mache ich mich auf den Weg, umhüllt von der Kühle des Morgens. Heute entscheide ich mich gegen den Weg entlang der Straße und ziehe es vor, fast ausschließlich über Feldwege zu wandern. Die Route führt mich zunächst entlang einer Bahnlinie, bis mir auffällt, dass diese stillgelegt wurde. Sand und Kies wurden einfach über die Gleise geschüttet und festgestampft – so säen sie gewissermaßen die Bodenschätze der Zukunft. | ||
Während ich überwiegend gut befestigte Feldwege entlanggehe und die Sonne genieße, verschwimmen Zeit und Entfernung. Irgendwann erblicke ich Walter vor mir, der eine halbe Stunde früher aufgebrochen ist. Als ich einen Hügel erreiche, sehe ich zum ersten Mal mein Tagesziel, '''Zamora''', am Horizont. An einer Wegkreuzung sind drei riesige Granitstelen aufgestellt, die mit einem Pilgergedicht beschriftet sind. Eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen findet sich hier allerdings nicht – entweder aus Kostengründen oder weil die Pilger ein wenig leiden sollen. | |||
Irgendwann | |||
Als ich schließlich den Fluss | Als ich schließlich den Fluss erreiche und über eine alte Steinbrücke in die Altstadt gelangen möchte, stelle ich fest, dass diese gesperrt ist. Ohne Hinweise auf eine Umleitung und mit einem Google Maps, das stur vorschlägt, diese Brücke zu nutzen, entscheide ich mich für die nächste Brücke und nehme einen Umweg von über einem Kilometer in Kauf. Wäre ich am ersten Kreisverkehr links abgebogen, wäre der Umweg viel kürzer gewesen, da dort eine Brücke viel näher liegt. | ||
Aber so ist der Camino | Aber so ist eben der Camino. | ||
Kurz nachdem ich die andere Flussseite erreicht habe, grüße ich die Leute an einer Bar mit einem freundlichen '''Buenas Tardes'''!. Ein Mann eilt mir nach und zeigt mir eine Abkürzung zur Pilgerherberge. Obwohl diese noch für eine Stunde geschlossen ist, kann ich meinen Rucksack abstellen. Dann werde ich gefragt, ob ich etwas essen möchte. Nach meiner bejahenden Antwort darf ich in die Herberge, wo der Herbergsleiter bereits Paella mit Kaninchenfleisch zubereitet hat. Man bietet mir sogar ein Glas Wein an. All das in einer Herberge, die sich durch Spenden finanziert – ein wahrhaft großzügiges Angebot! | |||
[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]] | [[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]] | ||