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[[File:mailupload-20240317-1_Zuschauer_am_Morgen.jpg||thumb|left| ein Zuschauer beim Start]]
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[[File:mailupload-20240317-2_Bahnübergang_in_Spanien.jpg||thumb|left| so baut man in Spanien einen Bahnübergang]]
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[[File:mailupload-20240317-3_es_wird_warm.jpg||thumb|left|langsam wird es echt warm ]]
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[[File:mailupload-20240317-4_das_Tagesziel_am_Horizont.jpg||thumb|left| Zamora  mein Tagesziel am Horizont]]
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[[File:mailupload-20240317-5_Steinstehlen_aber_keine_Ruhebank.jpg||thumb|left| große Stelen aus Granit - aber kein Ruhebank ]]
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[[File:mailupload-20240317-6_Zamora.jpg||thumb|left| Zamora ist erreicht]]
[[File:mailupload-20240317-6_Zamora.jpg||thumb|lef| Zamora ist erreicht]]
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Auch wenn der Hospitalero sagte(Übersetzungsapp): letztes Bett, alle anderen sind komprimitiert!
sind Walter und ich allein im Zimmer, also eine ruhige Nacht.


Nach einem guten Frühstück starte ich und es ist recht kühl. Heute weiche ich nicht auf die Straße aus sondern wandere fast ausschließlich über Feldwege. Es geht erst mal an einer Bahnstrecke entlang bis ich bemerke: die ist stillgelegt. Man hat einfach den Sand/Kies über die Schienen gekippt und abgerüttelt. Ok, so werden die Bodenschätze der Zukunft "gesäht"!
Obwohl der Hospitalero mit einer Übersetzungsapp verkündete, dass ich das letzte Bett bekommen haben und alle anderen Betten reserviert wären, fanden Walter und ich uns allein im Zimmer wieder, was eine ruhige Nacht versprach.


Beim gehen über meist gut befestigte Feldwege und richtig in der Sonne verschwimmen Zeit und Entfernung. Irgendwann sehe ich Walter vor mir, er war ne halbe Stunde vor mir gestartet. Da ich aber immer mal 5 Minuten Pause einlege, hole ich ihn nicht ein. Auf einer Hügelkuppe erblicke ich zum ersten Mal Zamora, mein Tagesziel, am Horizont. An einer Wegkreuzung wurden 3 riesige Granitstelen aufgestellt - mit eine Pilgergedicht drauf. Aber für eine Bank zum ausruhen war kein Geld da.....oder der Pilger soll halt leiden.
Nach einem stärkenden Frühstück brach ich auf und die Kühle des Morgens umfing mich. Heute entschied ich mich gegen den Weg entlang der Straße und bevorzugte fast ausschließlich Feldwege. Die Route führte mich zunächst parallel zu einer Bahnlinie, bis ich feststellte, dass diese aufgegeben worden war. Sand und Kies waren einfach über die Gleise verteilt und festgeklopft worden - eine Art, die Bodenschätze der Zukunft zu säen.


Als ich endlich den Fluß erreiche und über die alte Steinbrücke in die Altstadt gehen möchte ist diese gesperrt. Kein Hinweis in welche Richtung der Pilger jetzt soll und Google schickt mich nur über diese Brücke! So gehe ich über die nächste und habe über einen Kilometer Umweg .... wäre ich am ersten Kreisverkehr links abgebogen wäre der Umweg nicht mal die Hälfte gewesen da dort eine Brücke viel näher war!
Während ich auf den überwiegend gut ausgebauten Feldwegen wanderte und die Sonne genoss, verschmolzen Zeit und Distanz miteinander. Irgendwann erblickte ich Walter vor mir, der eine halbe Stunde früher aufgebrochen war. Da ich regelmäßig kurze Pausen einlegte, gelang es mir nicht, ihn einzuholen. Auf einem Hügel angekommen, sah ich zum ersten Mal mein Tagesziel, '''Zamora''', am Horizont. An einer Wegkreuzung standen drei riesige Granitstelen, beschriftet mit einem Pilgergedicht. Eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen suchte man vergebens - entweder aus Kostengründen oder um die Pilger zu härten.


Naja.... ist eben der Camino.
Als ich schließlich den Fluss erreichte und über eine alte Steinbrücke in die Altstadt gehen wollte, fand ich diese gesperrt vor. Ohne jegliche Umleitungshinweise und mit einem Google Maps, das beharrlich die Nutzung dieser Brücke vorschlug, wählte ich die nächste Brücke und nahm einen über einen Kilometer langen Umweg in Kauf. Hätte ich am ersten Kreisverkehr links abgebogen, wäre der Umweg deutlich kürzer ausgefallen, da eine nähergelegene Brücke eine Abkürzung bot.
 
Kurz bevor ich auf der anderen Flußseite die Brücke erreiche grüße ich die Leute an der Bar:"Buenas Tardes!". Da rennt ein Mann hinter mir her und zeigt mir eine Abkürzung zur Pilgerherberge.
Zwar ist diese noch für eine Stunde geschlossen aber ich kann meinen Rucksack abstellen. Dann fragt man mich:Comer? also möchtest Du essen? Si! und ich darf un die Herberge wo der Hospitalero Paella mit Kaninchenfleisch gekocht hat. Mir wird auch ein Glas Wein angeboten! Dabei ist das alles hier "per Donativo" also gegen Spende!


Aber so ist der Camino eben.


Kurz bevor ich die andere Flussseite erreichte und die Brücke überquerte, grüßte ich die Leute an einer Bar mit einem freundlichen '''Buenas Tardes'''!. Ein Mann lief mir nach und wies mir eine Abkürzung zur Pilgerherberge. Obwohl diese noch für eine Stunde geschlossen war, konnte ich meinen Rucksack abstellen. Dann wurde ich gefragt, ob ich etwas essen möchte. Nach meiner bejahenden Antwort durfte ich in die Herberge, wo der Herbergsleiter bereits Paella mit Kaninchenfleisch zubereitet hatte. Man bot mir sogar ein Glas Wein an. Das alles auf Basis einer Spende – ein wahrlich großzügiges Angebot!


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]