Via de la plata: Unterschied zwischen den Versionen

Birgit (Diskussion | Beiträge)
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Ben, der nette Franzose, und ich starten gemeinsam Richtung '''Churrería'''. '''Churros''', eine typisch spanische Teigware, wird durch eine Maschine gepresst und dann frittiert. Wir sind auf dem Weg zur einzigen Bar, die schon ab 5:00 Uhr geöffnet hat. Der Spanier, der schon mehrere Nächte mit uns das Zimmer geteilt hat, gesellt sich dazu. In der absolut winzigen Bar, nur 4 Quadratmeter für Gäste, ist es kaum möglich, sich durchzudrängen. Während ich auf meine Bestellung warte, scheint sich jemand an meinem Rucksack zu vergreifen! Ha, da gibt es nur Zigarillos und Fußcreme! Aber ich drehe mich rechtzeitig um! Ohne Hirschtalg wäre es für mich echt hart.
Ben, der nette Franzose, und ich starten gemeinsam Richtung '''Churrería'''. '''Churros''', eine typisch spanische Teigware, wird durch eine Maschine gepresst und dann frittiert. Wir sind auf dem Weg zur einzigen Bar, die schon ab 5:00 Uhr geöffnet hat. Der Spanier, der schon mehrere Nächte mit uns das Zimmer geteilt hat, gesellt sich dazu. In der absolut winzigen Bar, nur 4 Quadratmeter für Gäste, ist es kaum möglich, sich durchzudrängen. Während ich auf meine Bestellung warte, scheint sich jemand an meinem Rucksack zu vergreifen! Ha, da gibt es nur Zigarillos und Fußcreme! Aber ich drehe mich rechtzeitig um! Ohne Hirschtalg wäre es für mich echt hart.


Als ich mit Ben die Stadt verlasse, trennen sich unsere Wege. Er möchte heute nur 16 Kilometer gehen, und Sonntags ist für ihn Ruhetag. Das ist mir nicht fremd, mir wurde 2017 gesagt, ich müsste den Sonntag heiligen. Aber für mich ist das Pilgern ein "Beten mit den Füßen". Während ich dies schreibe, kann ich die Tränen kaum zurückhalten... der Camino ist eben 'speziell'!
Als ich mit Ben die Stadt verlasse, trennen sich unsere Wege. Er möchte heute nur 16 Kilometer gehen, und Sonntags ist für ihn Ruhetag. Das ist mir nicht fremd, mir wurde 2017 gesagt, ich müsste den Sonntag heiligen. Aber für mich ist das Pilgern ein "Beten mit den Füßen". Während ich dies schreibe, kann ich die Tränen kaum zurückhalten... der Camino ist eben 'Spureziell'!


Ich entscheide mich, heute fast ausschließlich auf der Straße zu gehen. Der Pilgerführer warnt vor Schlamm nach Regentagen. Nach 16 Kilometern mache ich eine Kaffeepause und sehe dann den "Originalweg" wieder. Walter, der ist echt der Hammer, versucht gerade, ein knietiefes Schlammloch, das von Traktoren hinterlassen wurde, zu durchqueren! Ich hatte die bessere Wahl getroffen - die Pilger des Mittelalters haben auch selten den schwersten Weg bevorzugt!
Ich entscheide mich, heute fast ausschließlich auf der Straße zu gehen. Der Pilgerführer warnt vor Schlamm auf dem Camino nach Regentagen. Nach 16 Kilometern mache ich eine Kaffeepause und sehe dann den "Originalweg" wieder. Walter, der ist echt der Hammer, versucht gerade, ein knietiefes Schlammloch, das von Traktoren hinterlassen wurde, zu durchqueren! Ich hatte die bessere Wahl getroffen - die Pilger des Mittelalters haben auch selten den schwersten Weg bevorzugt!


Auf der Straße fließen die Kilometer ineinander über, und ich komme an die Stelle, wo der Pilgerführer "Haftanstalt" vermerkt. Yep, hätte ich mir auch so gedacht!
Auf der Straße fließen die Kilometer ineinander über, und ich komme an die Stelle, wo der Pilgerführer "Haftanstalt" vermerkt. Yep, hätte ich mir auch so gedacht!