Via de la plata: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ulf Jakobsweg auf der Via de la Plata ==
== Ulf Jakobsweg auf der Via de la Plata ==  
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<p style="background-color:#f2f2f2;
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==Einleitung==
==Einleitung==  
[[File:seville-1150324_1280.jpg||thumb|rights|typische Gasse in Andalusien]]
[[File:seville-1150324_1280.jpg||thumb|rights|typische Gasse in Andalusien]]
 
 
Herzlich willkommen zur Pilgerwanderung entlang der '''Via de la Plata'''! Ulf startet seine Reise in Sevilla und begibt sich auf einen faszinierenden Weg durch die Vielfalt Spaniens. Die '''Silberroute''' führt durch malerische Landschaften, historische Städte wie '''Mérida''' und die beeindruckende Natur '''Galiciens'''.
Herzlich willkommen zur Pilgerwanderung entlang der '''Via de la Plata'''! Ulf startet seine Reise in Sevilla und begibt sich auf einen faszinierenden Weg durch die Vielfalt Spaniens. Die '''Silberroute''' führt durch malerische Landschaften, historische Städte wie '''Mérida''' und die beeindruckende Natur '''Galiciens'''.


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Ob Ulf sein Ziel, die beeindruckende Kathedrale von '''Santiago de Compostela''', erreicht?  Begleiten Sie ihn auf dieser unvergesslichen Reise, die ihn zu neuen Erfahrungen führt.
Ob Ulf sein Ziel, die beeindruckende Kathedrale von '''Santiago de Compostela''', erreicht?  Begleiten Sie ihn auf dieser unvergesslichen Reise, die ihn zu neuen Erfahrungen führt.


[[User:Michael|Ein Beitrag der Schattenredaktion]]
<User|[[User:Michael|Ein Beitrag der Schattenredaktion]]>


==Flug nach Sevilla ==
==Flug nach Sevilla ==
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Die heiße Vorbereitungsphase hat begonnen. ✈️
Die heiße Vorbereitungsphase hat begonnen. ✈️


== Mein Weg durch Andalusien, Extremadura, Kastilien und Leon, bis nach Galizien ==
== Mein Weg durch Andalusien, Extremadura, Kastilien und Leon, bis nach Galicien ==
[[File:spain-7341873_1280.jpg||thumb|rights|So soll es in Andalusien aussehen]]
[[File:spain-7341873_1280.jpg||thumb|rights|So soll es in Andalusien aussehen]]
Diese Pilgerreise erstreckt sich über ca. 1050 Kilometer und führt durch die malerischen Regionen Andalusiens, Extremaduras, Kastiliens und Leons sowie Galiziens. Auf dem Weg werden auch die '''Zentralkordillere''' und das '''kantabrische''' '''Gebirge''' überquert, was eine gewisse Herausforderungen bietet.
Diese Pilgerreise erstreckt sich über ca. 1050 Kilometer und führt durch die malerischen Regionen Andalusiens, Extremaduras, Kastiliens und Leons sowie Galiziens. Auf dem Weg werden auch die '''Zentralkordillere''' und das '''kantabrische''' '''Gebirge''' überquert, was eine gewisse Herausforderungen bietet.
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Interessanterweise habe ich festgestellt, dass es auch einen Camino gibt, der in '''Valencia''' beginnt. Diesen werde ich mir möglicherweise für eine zukünftige Reise aufsparen, vielleicht bis zur Rente.
Interessanterweise habe ich festgestellt, dass es auch einen Camino gibt, der in '''Valencia''' beginnt. Diesen werde ich mir möglicherweise für eine zukünftige Reise aufsparen, vielleicht bis zur Rente.


Der Rückweg wird erst geplant, wenn ich kurz vor '''Santiago''' bin. Einige Pilger, denen ich unterwegs begegnet bin, haben ihren Rückflug erst ein paar Tage vor dem Ziel geplant und konnten so sehr günstige Tickets nach Nürnberg oder anderen Zielen erwerben. Einige sind auch von Santiago aus mit dem Bus nach Porto gefahren und von dort aus geflogen. Möglicherweise werde ich auch die Option eines Zuges in Betracht ziehen. Und wenn alles schief geht, wäre Deutschland ja auch zu Fuß erreichbar. ;-)
Der Rückweg wird erst geplant, wenn ich kurz vor '''Santiago''' bin. Einige Pilger, denen ich auf dem Camino del Norte begegnet bin, haben ihren Rückflug erst ein paar Tage vor dem Ziel geplant und konnten so sehr günstige Tickets nach Nürnberg oder anderen Zielen erwerben. Einige sind auch von Santiago aus mit dem Bus nach Porto gefahren und von dort aus geflogen. Möglicherweise werde ich auch die Option eines Zuges in Betracht ziehen. Und wenn alles schief geht, wäre Deutschland ja auch zu Fuß erreichbar. ;-)


Auf jeden Fall möchte ich weder unter Zeitdruck stehen noch zu lange in Santiago de Compostela verweilen, da ich bereits die meisten Andenkenläden und Bars kenne und mich stattdessen auf die Erfahrung des Pilgerns konzentrieren möchte.
Auf jeden Fall möchte ich weder unter Zeitdruck stehen noch zu lange in Santiago de Compostela verweilen, da ich bereits die meisten Andenkenläden und Bars kenne und mich stattdessen auf die Erfahrung des Pilgerns konzentrieren möchte.


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>


==Zu erwartende Unterkünfte auf der Via de la Plata==
==Zu erwartende Unterkünfte auf der Via de la Plata==
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Mal sehen, was Ulf so erwartet?
Mal sehen, was Ulf so erwartet?


[[User:Michael|Ein Beitrag der Schattenredaktion]]
<User|[[User:Michael|Ein Beitrag der Schattenredaktion]]>


*[https://www-gronze-com.translate.goog/via-plata?_x_tr_sl=es&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de Link mit Unterkünften]
*[https://www-gronze-com.translate.goog/via-plata?_x_tr_sl=es&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de Link mit Unterkünften ]
 
'''Achtung Pilger!'''
Ich hatte zwar kein Überfüllungsproblem in den Herbergen, empfehle aber die angedachten Unterkünfte am Abend zuvor auf gronze.com und über Suchmaschine zu prüfen ob sie überhaupt noch betrieben werden bzw. geöffnet sind!
 
<User|[[User:Ulf|Eine Empfehlung des Pilgers]]>


==Pilgerweg: Feuchtes und mildes Klima von Sevilla bis Santiago de Compostela==
==Pilgerweg: Feuchtes und mildes Klima von Sevilla bis Santiago de Compostela==
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Deshalb werde ich möglicherweise meine Kleidung leicht anpassen müssen.
Deshalb werde ich möglicherweise meine Kleidung leicht anpassen müssen.


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>


== Begegnungen: Eine Motivation zur Verbesserung meiner Spanischkenntnisse==
== Begegnungen: Eine Motivation zur Verbesserung meiner Spanischkenntnisse==
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Das motiviert mich etwas gezielter an meinem rudimentären Spanisch zu arbeiten.
Das motiviert mich etwas gezielter an meinem rudimentären Spanisch zu arbeiten.


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
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== Der Camino: Eine Erfahrung, die bleibt ==
== Der Camino: Eine Erfahrung, die bleibt ==
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Für viele von uns ist der Camino auch ein Ort, um Glaubens- und Sinnfragen zu reflektieren. Bei mir persönlich ist es wohl eine Mischung aus all diesen Gründen...
Für viele von uns ist der Camino auch ein Ort, um Glaubens- und Sinnfragen zu reflektieren. Bei mir persönlich ist es wohl eine Mischung aus all diesen Gründen...


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>


==Welche Erfahrungen und Begegnungen erwarten Pilger entlang des Camino?==
==Welche Erfahrungen und Begegnungen erwarten Pilger entlang des Camino?==
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Der Camino bietet eine einzigartige Gelegenheit, Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. Dieser kulturelle Austausch bereichert die Pilgerreise und trägt dazu bei, das Verständnis und die Toleranz zwischen den Nationen zu fördern.
Der Camino bietet eine einzigartige Gelegenheit, Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. Dieser kulturelle Austausch bereichert die Pilgerreise und trägt dazu bei, das Verständnis und die Toleranz zwischen den Nationen zu fördern.
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== Pilgergepäck: Neue Ergänzungen und bewährte Ausrüstung auf einem Blick ==
== Pilgergepäck: Neue Ergänzungen und bewährte Ausrüstung auf einem Blick ==
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  -Schlafsack
  -Schlafsack
  -Biwaksack
  -Biwaksack
  -Flipflops für abends
  -leichte Teva-Sandalen für abends
  -Wanderschuhe
  -Wanderschuhe
  -Wanderhose 2x
  -Wanderhose 2x
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  -1 Einmalrasierer
  -1 Einmalrasierer
  -Zahnbürste und Zahncreme
  -Zahnbürste und Zahncreme
  -Zahnseide
  -Zahnseide (auch als Wäscheleine benutzbar)
  -Handtuch
  -Handtuch
  -'''Hirschtalgcreme für die Füße'''
  -'''Hirschtalgcreme für die Füße'''  
  -2 Kompressen
  -2 Kompressen
  -1 Wirkbinde
  -1 Wirkbinde
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;Neues im Pilgergepäck:
;Neues im Pilgergepäck:


Für meine kommende Reise habe ich einige Änderungen vorgenommen, um besser vorbereitet zu sein. Anstatt meiner bisherigen Windjacke habe ich eine robuste Regenjacke eingepackt, die zusätzliche Wärme bietet und Platz spart, da ich kein separates Regencape mehr benötige. Außerdem habe ich mich für einen dünneren Pullover entschieden, um flexibler bei der Temperaturregulierung zu sein.
Für meine kommende Reise habe ich einige Änderungen vorgenommen, um besser vorbereitet zu sein. Anstatt meiner bisherigen Windjacke habe ich eine robuste Regenjacke eingepackt, die zusätzliche Wärme bietet. Außerdem habe ich mich für einen dünneren Pullover entschieden, um flexibler bei der Temperaturregulierung zu sein.


Darüber hinaus habe ich meine Essensvorräte erweitert, da das Einkaufen unterwegs komplizierter sein soll. Dazu gehören haltbare Lebensmittel wie Müsliriegel, Instantnudeln und Studentenfutter.
Darüber hinaus habe ich meine Essensvorräte erweitert, da das Einkaufen unterwegs komplizierter sein soll. Dazu gehören haltbare Lebensmittel wie Müsliriegel, Instantnudeln und Studentenfutter.
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Mit diesen Anpassungen fühle ich mich bereit für die kommende Reise und freue mich darauf, die Herausforderungen des Caminos anzunehmen."
Mit diesen Anpassungen fühle ich mich bereit für die kommende Reise und freue mich darauf, die Herausforderungen des Caminos anzunehmen."


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>


==Dank an meinen Neffen für die frühe Fahrt zum Flughafen==
==Dank an meinen Neffen für die frühe Fahrt zum Flughafen==
[[File:aircraft-5706276_1280.jpg||thumb|lef|]]
[[File:aircraft-5706276_1280.jpg||thumb|lef|]]


Mein Neffe holte mich um 1:30 Uhr zu Hause in Mülsen ab und brachte mich direkt zum Flughafen in Nürnberg. Ohne ihn hätte ich um diese Uhrzeit bereits dort sein müssen, um Bus und Bahn zu nehmen und dann vier Stunden Wartezeit gehabt.  
Mein Neffe holte mich um 1:30 Uhr zu Hause in Mülsen ab und brachte mich direkt zum Flughafen in Nürnberg. Ohne ihn hätte ich um diese Uhrzeit bereits dort sein müssen und dann vier Stunden Wartezeit gehabt, Bus und Bahn hätten das nötig gemacht.


Ein herzliches Dankeschön für die Fahrt über die rund 200 Kilometer!
Ein herzliches Dankeschön für die Fahrt über die rund 200 Kilometer!


==Tag 1 - von Sevilla nach Guillena==
==Tag 1 - von Sevilla nach Guillena==  


[[File:20240227_163905.jpg ||thumb|left  | Die Kathedrale in Sevilla ]]
[[File:20240227_163905.jpg ||thumb|left  | Die Kathedrale in Sevilla ]]
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Das Pilgermenü im Restaurant ist lecker, aber ich schaffe nicht alles - wer hätte das gedacht?"
Das Pilgermenü im Restaurant ist lecker, aber ich schaffe nicht alles - wer hätte das gedacht?"


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
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==Tag 2 von Guillena nach Castilblanco de los Arroyos==
==Tag 2 von Guillena nach Castilblanco de los Arroyos==
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Als ich später zum Supermarkt will...immer noch zu ... großes Volksfest '''Día de Andalucía'''<ref name="diade"></ref> ... da bleibt sogar der SPAR-Markt für den Rest des Tages geschlossen!
Als ich später zum Supermarkt will...immer noch zu ... großes Volksfest '''Día de Andalucía'''<ref name="diade"></ref> ... da bleibt sogar der SPAR-Markt für den Rest des Tages geschlossen!


[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
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==Tag 3 von Castilblanco de los Aroyos nach Almaden de la Plata==
==Tag 3 von Castilblanco de los Aroyos nach Almaden de la Plata==
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Ich reduziere lieber mein Gepäck und nehme Nudeln, die ich mir auf dem Camino del Norte gekauft hatte - MHD 9.2023.
Ich reduziere lieber mein Gepäck und nehme Nudeln, die ich mir auf dem Camino del Norte gekauft hatte - MHD 9.2023.


[[Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
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==Tag 4 -  von Almaden de la Plata nach Monestereo ==
==Tag 4 -  von Almaden de la Plata nach Monestereo ==
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Ach ja, die erste Blase - zwischen zwei Zehen!
Ach ja, die erste Blase - zwischen zwei Zehen!
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*Was die Schattenredaktion so alles findet ;-)
*Was die Schattenredaktion so alles findet ;-)
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==Tag 5 -  von Monestereo nach Calzadilla de los Barros==
==Tag 5 -  von Monestereo nach Calzadilla de los Barros==
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Hey Schattenredaktion: Die Tasse brauche ich!!!! Noch besser wäre ein T-Shirt in Blau mit gelbem Aufdruck (typisch Camino).
Hey Schattenredaktion: Die Tasse brauche ich!!!! Noch besser wäre ein T-Shirt in Blau mit gelbem Aufdruck (typisch Camino).
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==Tag 6 -  von Calzadilla de los Barros nach Los Santos de Maimona==
==Tag 6 -  von Calzadilla de los Barros nach Los Santos de Maimona==
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Nach 5 Kilometern erreichen wir '''La Santos de Maimona''' und gehen zur Polizei. Dort bekommen wir den Code für die gute öffentliche Herberge und den Stempel. Die Polizisten tragen schussichere Westen, sind aber super freundlich!
Nach 5 Kilometern erreichen wir '''La Santos de Maimona''' und gehen zur Polizei. Dort bekommen wir den Code für die gute öffentliche Herberge und den Stempel. Die Polizisten tragen schussichere Westen, sind aber super freundlich!
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==Tag 07 - von Los Santos de Maimona nach Villafranca de los Barros==
==Tag 07 - von Los Santos de Maimona nach Villafranca de los Barros==
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Nachdem die üblichen Dinge erledigt sind, gehen wir mit einem anderen Deutschen in eine Bar und essen '''Tapa Gambos al Ajillo'''<ref name="ajillo"></ref>. Große Krabben in einer Knoblauch-, Olivenöl- und Chilisoße! Es ist wirklich super, einen "Speiseführer" dabei zu haben!
Nachdem die üblichen Dinge erledigt sind, gehen wir mit einem anderen Deutschen in eine Bar und essen '''Tapa Gambos al Ajillo'''<ref name="ajillo"></ref>. Große Krabben in einer Knoblauch-, Olivenöl- und Chilisoße! Es ist wirklich super, einen "Speiseführer" dabei zu haben!
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==Tag 09 - von Torremejia nach Aljucen==
==Tag 09 - von Torremejia nach Aljucen==
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[[File:1 Blick nach vorn.jpg||thumb|left| Blick nach vorn ]]
[[File:1 Blick nach vorn.jpg||thumb|left| Blick nach vorn ]]
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[[File:4 Römerbrücke in Mérida.jpg||thumb|lef|Römerbrücke in Mérida ]]
[[File:4 Römerbrücke in Mérida.jpg||thumb|lef|Römerbrücke in Mérida ]]
[[File:5 alte Stadmauer.jpg||thumb|left| alte Stadmauer]]
[[File:5 alte Stadmauer.jpg||thumb|left| alte Stadmauer]]
[[File:0001 Nach der Stadtmauer.jpg||thumb|lef| Abschied in Mérida]]
[[File:6 das gilt als Winter.jpg||thumb|lef|das gilt als Winter ]]
[[File:6 das gilt als Winter.jpg||thumb|lef|das gilt als Winter ]]
[[File:7 Blick aufs Tagesziel.jpg||thumb|left|Blick aufs Tagesziel ]]
[[File:7 Blick aufs Tagesziel.jpg||thumb|left|Blick aufs Tagesziel ]]
[[File:0001 Nach der Stadtmauer.jpg||thumb|lef| ]]
 
<div style="clear:both;"></div>
<div style="clear:both;"></div>


Ein schöner Morgen beginnt. Nachdem wir gepackt haben, gehen wir in die Bar zum Frühstück. Pepe braucht noch etwas Zeit, also bestelle ich mir mein bekanntes '''Bocadillo de Queso'''<ref name="queso"></ref>. Bald gesellen sich drei Deutsche dazu, und auch Pepe kommt hinzu. Gegen 8:30 Uhr brechen wir endlich auf. Wir müssen einige Straßenlatschen umgehen, da der Weg teilweise durch Matsch, große Wasserlachen und Baustellen blockiert ist. Das Wetter ist großartig, und es stehen keine großen Hügel bevor. So erreichen wir gegen 12:00 Uhr '''Mérida''' und gönnen uns einen Café con Leche. Meine Füße fühlen sich gut an, und ich beschließe, weitere 16 Kilometer anzuhängen. Hans-Peter bleibt heute hier, und Pepe hat eine Mitfahrgelegenheit nach '''Lissabon''' organisiert. Wir verabschieden uns herzlich, und ich verlasse '''Mérida''' alleine.
Ein schöner Morgen beginnt. Nachdem wir gepackt haben, gehen wir in die Bar zum Frühstück. Pepe braucht noch etwas Zeit, also bestelle ich mir mein bekanntes '''Bocadillo de Queso'''<ref name="queso"></ref>. Bald gesellen sich drei Deutsche dazu, und auch Pepe kommt hinzu. Gegen 8:30 Uhr brechen wir endlich auf. Wir müssen einige Kilometer auf der Straßen latschen, da der original Pilgerweg teilweise durch Matsch, große Wasserlachen und Baustellen blockiert ist. Das Wetter ist großartig, und es stehen keine großen Hügel bevor. So erreichen wir gegen 12:00 Uhr '''Mérida''' und gönnen uns einen Café con Leche. Meine Füße fühlen sich gut an, und ich beschließe, weitere 16 Kilometer anzuhängen. Hans-Peter bleibt heute hier, und Pepe hat eine Mitfahrgelegenheit nach '''Lissabon''' organisiert. Wir verabschieden uns herzlich, und ich verlasse '''Mérida''' alleine.


Eine sanfte Auf- und Abwärtsbewegung entlang einer Straße führt mich zu einem Stausee, wo ich einige Minuten Pause mache. Die Straße wird schlechter, aber die Natur ist wunderschön! Als der Weg von der Straße abweicht, treffe ich immer wieder auf große Pfützen, die jedoch leicht zu umgehen sind. Keine Autos, nur Schafgeblöke und Vogelgezwitscher dringen an mein Ohr.
Eine sanfte Auf- und Abwärtsbewegung entlang einer Straße führt mich zu einem Stausee, wo ich einige Minuten Pause mache. Die Straße wird schlechter, aber die Natur ist wunderschön! Als der Weg von der Straße abweicht, treffe ich immer wieder auf große Pfützen, die jedoch leicht zu umgehen sind. Keine Autos, nur Schafgeblöke und Vogelgezwitscher dringen an mein Ohr.
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Auf einer Anhöhe wird der nächste Ort in einem Kilometer angekündigt. Dann sind es noch 2,5 Kilometer, und ich erreiche '''Aljucén'''.
Auf einer Anhöhe wird der nächste Ort in einem Kilometer angekündigt. Dann sind es noch 2,5 Kilometer, und ich erreiche '''Aljucén'''.


Alles scheint wie ausgestorben, und ich klingele an einem typisch pilgernden Tor: ''rechts herum und dann hoch''. Ich suche den Eingang und schaue in mein Buch. Dann öffnet sich ein Fenster: ''Bist du Deutscher? Um 18:00 Uhr öffnet die Bar, dort kannst du einchecken und auch essen.''
Alles scheint wie ausgestorben, und ich klingele an einem typisch pilgermäßig verzierten Tor: ''rechts herum und dann hoch''. Ich suche den Eingang und schaue in mein Buch. Dann öffnet sich ein Fenster: ''Bist du Deutscher? Um 18:00 Uhr öffnet die Bar, dort kannst du einchecken und auch essen.''


Ich lasse meinen Rucksack dort und warte jetzt eine halbe Stunde...
Ich lasse meinen Rucksack dort und warte jetzt eine halbe Stunde...
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</ref></references>
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[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 10 - von Aljucen nach Alcúescar==
 
[[File:1 der Morgen sieht herrlich aus.jpg||thumb|left| der Morgen sieht herrlich aus ]]
[[File:2 Pilgerbrücke mitten im Nichts.jpg||thumb|lef| Pilgerbrücke mitten im Nichts ]]
<div style="clear:both;"></div>
 
Gegen fünf Uhr dreißig werde ich von einem rhythmischen Geräusch geweckt, das sich wie "Taktaktaktak" anhört und sich viele Male wiederholt. Als ich nachschaue, werde ich freundlich von drei scheinbar südamerikanischen Arbeitern begrüßt, die gerade ihr Essen für den ganzen Tag vorbereiten. Ich entscheide mich, den Unterschied zwischen einer Axt und einem Messer nicht zu erklären und lege mich noch einmal hin.
 
Gegen sieben Uhr verlasse ich die Herberge in Richtung Bar. Dort sitzt bereits eine Holländerin, und später gesellt sich noch ein Franzose dazu. Der Himmel bietet einen atemberaubenden Anblick! Zunächst geht es entlang der Straße, bevor ich nach rechts durch die Pampa abbiege. Bald beginnt es sporadisch zu nieseln, und ich hole mein Regencape aus dem Rucksack. Anfangs kann ich es immer wieder zurückklappen und die wunderschöne Umgebung gut sehen. Dann wird es feuchter, und schließlich setzt ein richtig ordentlicher Regen ein. Ich gehe etwas langsamer, um weniger zu schwitzen unter dem Cape. Nun kommt ordentlich Wind auf, und meine Hosenbeine sind so nass, dass das Wasser in meine Schuhe läuft. Der Kapillareffekt saugt trotz meiner Outdoorhose das Wasser fast bis zu den Hosentaschen hoch. Meine Hände sind kalt, und der Wind wechselt ständig die Richtung!


Als ich den nächsten Ort erreiche, sehne ich mich nur noch nach einem trockenen und warmen Ort. Meine Augen fixieren ein Tankstellenschild (ungefähr siebenhundert Meter entfernt), und ich stapfe bei einigen Autos entgegen dem Verkehr darauf zu. Eine Einfahrt zuvor entdecke ich eine Bar mit einem Schild, das verdächtig nach Hostel aussieht. Es ist elf Uhr fünfundvierzig, und ich habe bereits zwanzig Kilometer zurückgelegt.


<br><br><br><br><br>
Bei einem Kaffee mit Kuchen werde ich gefragt, ob ich auf dem Camino bin. "Si!", antworte ich. Ich schaue mich um und frage nach einer Herberge. '''Tranquilo!'''<ref name="tranquilo"></ref>, sagt man mir und bedeutet mir, dass ich hier unterkommen kann. Bei diesem Wetter entscheide ich mich gegen die geplanten nächsten fünfzehn Kilometer und beziehe stattdessen ein Zimmer mit eigenem Bad.


==Nächster Tag==
Ich wringe meine Kleidung aus und krieche erst einmal zum Aufwärmen ins Bett. "Morgen ist auch noch ein Tag, und das Wetter soll wieder besser werden!"


==Hallo Pilger, isses noch weit bis Compostella?==
Nach zwei Stunden Schlaf bin ich angenehm warm, und die Dusche nimmt die nassen Kleider auf. Vor der Tür höre ich Englisch mit deutschem oder niederländischem Akzent... Pilger in voller Montur! Und endlich hat auch der Regen aufgehört!
{{#vardefine:GESAMTKILOMETER|1050}}<!-- lt gpx Datei -->
 
{{#vardefine:GESAMTTAGE|42}}
 
<references><ref name="tranquilo">
'' '''Tranquilo''' ist ein spanisches Wort, das im Deutschen "ruhig" oder "entspannt" bedeutet. Es wird oft verwendet, um jemanden zu beruhigen oder ihm zu versichern, dass alles in Ordnung ist. In diesem Zusammenhang könnte es bedeuten, dass man sich keine Sorgen machen soll, da die Unterkunft verfügbar ist und alles in Ordnung ist.''
</ref></references>
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 11 - von Alcúescar nach Cáceres==
 
[[File:1 der Morgen.jpg||thumb|left| Der Morgen  ]]
[[File:2 das ist der Weg-Wegweiser schaut kaum noch raus.jpg||thumb|lef| Das ist der Weg. Der Wegweiser schaut kaum noch raus. ]]
[[File:3 der Weg führt über eine alte Römerbrücke.jpg||thumb|left| Der Weg führt über eine alte Römerbrücke  ]]
[[File:4 die Burg wäre was für mich.jpg||thumb|lef| Die Burg wäre was für mich ]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:5 Cáceres am Horizont.jpg||thumb|lef| Cáceres am Horizont ]]
 
Gegen sechs Uhr dreißig weckt mich mein Telefon. Ich plane, um sieben Uhr zu frühstücken, um heute ordentlich Kilometer zu schaffen. Um halb acht starte ich und muss erst einmal überlegen. Da ich abseits des Ortes bin und über zwei Kilometer vom normalen Startpunkt entfernt bin, entscheide ich mich für die Straße. Der Wind pfeift, die Fußsohlen spüren den harten Straßenbelag, aber ich komme schnell voran. Es ist bedeckt und zum Teil neblig. Nach 15 Kilometern pausiere ich für fünf Minuten, und die Regenjacke hänge ich nun nur noch umgebunden über. Ein Radpilger ruft mir beim Überholen "Bon Camino" zu.
 
Nach weiteren elf Kilometern auf der Straße - der Weg neben der Straße war durch den Regen teilweise fast unpassierbar - finde ich in '''Aldea del Cano''' ein Restaurant und trinke... Café con Leche.
 
Später, nach einer kurzen Pause mit Brot und Wurst, setze ich meinen Weg noch weitere sechs Kilometern fort und steuere auf das Ziel zu. '''Cáceres'''<ref name="caceres"></ref> taucht auf, und ich durchquere ein hässliches Gewerbegebiet. Dann navigiere ich weiter und treffe kurz vor der anvisierten Herberge den italienischen Radfahrer vom Vormittag, der mir den Weg weist.
 
Nachdem ich angekommen bin, übergebe ich meine schmutzige Wäsche dem Personal. Dieser Service ist äußerst praktisch, insbesondere da das Wetter in den letzten Tagen feucht war und die Wäsche nicht draußen getrocknet werden konnte.
 
Dadurch habe ich jetzt Zeit, mich dem üblichen Pilgerfeierabend zu widmen. Das kann bedeuten, mit anderen Pilgern zu plaudern, Erfahrungen auszutauschen, oder einfach nur zu entspannen und sich auf den nächsten Tag vorzubereiten. Mal sehen was kommt!
 
 
<references><ref name="caceres">
'' '''Cáceres''' ist eine historische Stadt im Westen Spaniens und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz '''Cáceres''' in der autonomen Region Extremadura. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltene mittelalterliche Architektur und ihr reiches kulturelles Erbe. Die Altstadt von Cáceres wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und zieht jedes Jahr Besucher aus der ganzen Welt an.''
</ref></references>
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 12 - von Cáceres nach Cañaveral==
[[File:1 nasser Morgen.jpg||thumb|left| nasser Morgen ]]
[[File:2 Viehweiden mal Kühe mal Schafe.jpg||thumb|lef|Viehweiden mal Kühe mal Schafe  ]]
[[File:3 wunderschöne Gegend.jpg||thumb|left|wunderschöne Gegend  ]]
[[File:4 Pause an den Meilensteinen der Römer.jpg||thumb|lef| Pause an den Meilensteinen der Römer ]]
[[File:5 der Regen schlaucht zusätzlich.jpg||thumb|left|der Regen schlaucht zusätzlich  ]]
[[File:6 Sonne kommt wieder.jpg||thumb|lef|Sonne kommt wieder  ]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:7Zielort erreicht.jpg||thumb|lef| Zielort erreicht]]
 
Ich liege seit 2:30 Uhr wach und drehe mich unruhig im Bett, schlummere aber immer wieder für kurze Abschnitte von etwa 10 Minuten ein. Offensichtlich bin ich zu früh eingeschlafen!
 
Gegen 7:00 Uhr verlasse ich schließlich die Herberge und mache mich auf die Suche nach der Bar, von der mir gesagt wurde, dass sie als einzige um diese Zeit Frühstück anbietet. Sie soll direkt am Weg liegen. Doch während meiner Suche beginnt es zu regnen... Also ziehe ich meinen Poncho und meine Regenhose an und mache mich weiter auf den Weg. Doch keine Bar in Sicht!
 
So geht es bergauf und bergab, ohne Frühstück. Nach etwa 10 Kilometern erreiche ich '''Casar de Cáceres''' und finde schließlich eine Bar, in der ich mich stärken kann.
 
Ich bemerke, dass die von mir geplante Unterkunft laut einer Webseite: www.gronze.com, geschlossen ist. In der Bar wird mir gesagt, dass es bei der nächsten Herberge ähnlich aussieht!
 
Zum Glück hat mein Zimmernachbar von letzter Nacht ein Foto mit aktuellen Telefonnummern geschickt.
 
Nach einer längeren Vorbereitung rufe ich in '''Cañaveral''' an und bekomme dort ein Bett zugesagt! Also mache ich mich um 11:00 Uhr, nach einer Stunde Pause, erneut auf den Weg.
 
Die Landschaft ist wunderschön und der Weg gut markiert! Nachdem die Sonne eine Weile geschienen hat, mache ich eine Pause an einer Stelle, wo die Römer ihre '''Meilensteine'''<ref name="meilensteine"></ref> gefertigt haben. Einige davon liegen immer noch dort!
 
Als ich endlich den Stausee erblicke, setzt erneut kräftiger Regen ein. Die Überquerung der Brücke über den ersten Zufluss des Stausees bei waagerechtem Regen ist nicht ohne! Aber als ich an der Autobahnauffahrt vorbeikomme, bricht die Sonne wieder durch die Wolken. Ich mache eine Pause von 20 Minuten, um meine Regenhose zu trocknen und wegzupacken. In Kombination mit meinem Regenponcho ist sie wirklich genial!
 
Ich passiere die nagelneue, aber geschlossene Herberge und habe noch einmal etwa 22 Kilometer geschafft.
 
Anstatt über hügeliges und aufgeweichtes Weideland zu gehen, entscheide ich mich, auf der Straße zu bleiben. Obwohl es bei gleicher Entfernung schneller und sicherer ist, muss ich dennoch öfter kurze Pausen einlegen. Die Entfernungsangaben auf den Straßenschildern sind nur grobe Schätzungen und nerven mich, da fast bei jedem Kilometer ein neues Schild auftaucht.
 
Ich spüre die Anstrengung, aber als ich das Ende des Stausees erreiche, würde ich am liebsten irgendwo biwakieren. Doch das Terrain ist zu durchweicht und der Boden zu nass, als dass ich dort hätte campen können.
 
Also geht es weiter: '''Ultrea'''<ref name="ultrea"></ref>!
 
Ich kämpfe mich die letzten 150 Höhenmeter bergauf, langsam und stetig, aber es kostet viel Kraft - vor allem mental. Immer wieder mache ich eine kurze Rast auf der Leitplanke, bis ich endlich den Ortseingang erreiche. Die folgenden 500 Meter ziehen sich hin, aber schließlich erreiche ich die Herberge. Es ist 18:45 Uhr! Noch weitere 11 Kilometer geschafft. Wenn ich die Kommastellen nicht berücksichtige, bin ich etwa 45 Kilometer gelaufen. Kaum zu glauben, dass ich das vor sieben Jahren in Frankreich fast jeden Tag geschafft habe. Ok, damals war ich sieben Jahre jünger und schon einen Monat länger unterwegs...
 
Die Herberge ist super modern, neu und ich kann mich nach der Dusche hinlegen. Zwanzig Uhr öffnet das Restaurant, davor müssen die Füße hoch!
 
Ach ja, die Kurven in den Straßen sind so schräg, dass der Seitendruck mir eine weitere Blase beschert hat.
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
 
<references><ref name="ultrea">
'''Ultrea''' ''ist ein Wort, das oft auf dem Jakobsweg verwendet wird und aus dem Lateinischen stammt. Es bedeutet so viel wie "Gehe weiter" oder "Halte durch" und ermutigt die Pilger, trotz der Herausforderungen des Weges weiterzugehen und ihr Ziel zu erreichen. Es ist eine Art Motto oder Ermutigung, die Pilger auf ihrem Weg begleitet.''
</ref>>
<ref name="meilensteine">
''Die '''Meilensteine''' sind römische Steinsäulen, die entlang der römischen Straßen platziert wurden, um die Entfernungen zu markieren und Reisenden Orientierungshilfe zu bieten. Sie sind mit Inschriften versehen, die die Entfernung zu bestimmten Städten oder Orten angeben. Sie spielten eine wichtige Rolle im römischen Straßennetz.''
</ref></references>
<User|[[User:Michael|Ein Service der Schattenredaktion]]>
 
==Tag 13 - von Cañaveral nach Galisto==
 
[[File:1 Blick am Morgen.jpg||thumb|left|  Blick am Morgen]]
[[File:2 ich würde das Frühling nennen.jpg||thumb|lef|Ich würde das Frühling nennen  ]]
[[File:3 geniale Gegend.jpg||thumb|left| geniale Gegend ]]
[[File:4 hier bin ich über den Fluß.jpg||thumb|lef| Hier bin ich über - nein durch den Fluß ]]
[[File:5 Schuhe um den Hals.jpg||thumb|left|Schuhe um den Hals  ]]
[[File:6 Füße trocknen.jpg||thumb|lef| Füße trocknen ]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:7 Tagesziel in Sicht.jpg||thumb|lef|Tagesziel in Sicht  ]]
 
Gestern Abend war das Zimmer so überheizt, dass ich darum bat, im Aufenthaltsraum zu schlafen. Der Hospitalero schloss mir gleich ein weiteres Zimmer auf, was kein Problem war, da ich keine Heizung wollte!
 
Heute Morgen fühle ich die Anstrengungen der vergangenen Tage nicht mehr so stark. Ich nehme mir Zeit, da nur etwa 30 Kilometer vor mir liegen.
 
Gegen 8:00 Uhr verlasse ich die Bar nach dem Frühstück. Der Originalweg macht seltsame Biegungen, und ich gerate auf eine falsche Strecke, erreiche aber schließlich die Straße und mache einen Umweg, um noch einen Kaffee zu trinken.
 
Wieder auf dem Weg durchquere ich eine herrliche Landschaft! Der Boden ist sehr aufgeweicht, aber ich kann ja langsamer gehen.
 
Gegen 11:30 Uhr mache ich eine Pause und werde von einem älteren Italiener überholt, den ich aus der letzten Herberge kenne.
 
Später, auf eine Hügel mit Blick auf einen Stausee - '''Embalse de Arroyo Bocerron''' - sehe ich einen wild gestikulierenden Pilger. Er signalisiert mir, dass wir den Fluss schwimmend überqueren müssen, und droht damit, die Polizei zu rufen, falls der Italiener von vorhin nicht auf der anderen Seite auftaucht.
 
Ich gehe weiter, und tatsächlich sieht die Lage nicht gut aus! Es ist nicht möglich, dem Fluss zu folgen, also untersuche ich die Situation genauer: Große Felsbrocken (die übliche Hilfe) sind 40 Zentimeter unter Wasser. Ich ziehe meine Schuhe und Socken aus, krempel meine Hosenbeine hoch und taste mich vorsichtig in den Fluss. Er fließt so schnell, dass er mir einen Stock wegzieht -ich halte ihn fest am Griff! Aber da ich jeden Schritt erst mache, wenn ich sicher im Flussbett stehe, habe ich keine Probleme.
 
Auf der anderen Seite angekommen, entfährt mir ein Freudenschrei. Der letzte ist über 10 Jahre her!
 
Noch 100 Meter barfuß, dann kann ich mich setzen, meine Füße trocknen, eincremen und weiter geht's! Nach 500 Metern auf der Straße kehre ich wieder auf Feldwege zurück und erreiche nach weitern ca. 12 Kilometern ''Galisto'''.
 
Der Mann vom Hügel wird vom Hospitalero mit dem Auto gebracht!
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 14 - von Galisto nach Oliva de Plasecia==
 
[[File:mailupload-20240311-1_der_Morgen.jpg||thumb|left| der Morgen]]
[[File:mailupload-20240311-2_trauhafte_Korkeichenhaine.jpg||thumb|lef| traumhafte Korkeichenhaine]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:mailupload-20240311-3_an_der_Mauer_entlang.jpg||thumb|lef| immer an der Mauer entlang]]
 
Diese Nacht ist sehr warm, die Heizung läuft, und das später einsetzende "Schnarchkonzert" drängt mich, gegen 1.00 Uhr in den Aufenthaltsraum umzuziehen.
 
Noch vor 5.00 Uhr beginnt einer der Spanier, seine Sachen aus dem Schlafraum zu holen, aber das stört nicht, sein ununterbrochenes Reden schon!
 
Nach einem schlechten Frühstück (Migas als Fertigprodukt für die Mikrowelle) in der Bar breche ich gegen 7.30 Uhr auf den Weg auf. Walter, der Italiener mit teilweise deutschen Wurzeln, und ich ziehen gemeinsam los. In '''Carcaboso''' (11 km) gönnen wir uns dann ein richtiges Frühstück.
 
Walter geht noch zur Apotheke und ich starte allein.
 
Nach dem Ort geht es an einem kleinen Kanal entlang und dann wieder durch ein Tor. An einer Steinmauer entlang geht es jetzt mehrere Stunden durch Korkeichenhaine, die absolut bezaubernd sind! Nur der Boden ist völlig aufgeweicht. Auch kommen immer wieder Wiesenbäche und Wiesen, die zum Bach geworden sind, in den Weg - zum Teil mehrere Meter breit und oft 30 cm tief.
 
Über Trittsteine und durch das Suchen festerer Bodenstücke komme ich durch, ohne dass mir Wasser in die Schuhe läuft - Walter hat weniger Glück und lacht mir zu "Peregrinos!"
 
Der weiche Boden hebt die Wirkung meiner Wanderstöcke in Bezug auf die Entlastung meiner Füße und Knie auf. Aber man sinkt durch die Stöcke weniger ein.
 
Nach 26 km, hieß es gestern Abend, könnte man sich von den Herbergseltern mit dem Auto abholen lassen, weil die Unterkunft 6,5 km abseits vom Weg liegt. Die stellen sich aber stur, wir müssen die zusätzliche Strecke zu Fuß gehen kommen beim Erreichen der Herberge auf 31 Kilometer.
 
Schnell noch in die Bar zum Essen und dann zurück unter die Dusche.
 
Achtung nur für die hartgesottenen Leser: Gestern ist mir ein super Wanderschlüpfer vom ersten Camino gerissen - ich muss jetzt bis '''Salamanca''' mit einem auskommen!
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 15 - von Oliva de Plasecia nach Baños de Montemayor==
 
[[File:mailupload-20240312-1_herrlich_kühler_Morgen.jpg||thumb|left| herrlich kühler Morgen]]
[[File:mailupload-20240312-2_Störche_an_der_Strecke.jpg||thumb|lef| Störche an der Strecke]]
[[File:mailupload-20240312-3_wegzeichen_mit_Warnung_vor_Straßen.jpg||thumb|left|Wegzeichen mit Warnung vor Straßen ]]
[[File:mailupload-20240312-4_Schneebedeckte_Gipfel.jpg||thumb|lef|schneebedeckte Gipfel ]]
[[File:mailupload-20240312-5_Blick_zurück_in_die_Ebene_der_Extremadura.jpg||thumb|left| Blick zurück in die Ebene der Extremadura]]
[[File:mailupload-20240312-6_herrliche_Gegend.jpg||thumb|lef|herrliche Gegend ]]
[[File:mailupload-20240312-7_zum_Glück_gehts_nur_über_einen_Bergsattel.jpg||thumb|left|zum Glück gehts nur über einen Bergsattel ]]
[[File:mailupload-20240312-8_alte_Bücke_in.jpg||thumb|lef|alte Brücke in Aldeanueva del Camino ]]
<div style="clear:both;"></div>
 
[[File:mailupload-20240312-9_Bick_aufs_Tagesziel.jpg||thumb|lef|Blick auf Tagesziel ]]
 
In dieser Nacht war wieder die Heizung an ... aber ich hatte ein dünnes Laken zum Zudecken ... das ging gut!
 
Gegen 6.30 Uhr stehe ich auf und mache mir einen Instantkaffee aus meinem Rucksack. Mit Walter breche ich gemeinsam auf. Wir hatten beide die Idee, nicht die 6 Kilometer Straße zurück zum Weg zu gehen, sondern Richtung Autobahn und Landstraße zu gehen, dann ein kleines Frühstück und weiter auf der Landstraße. Damit sparen wir nur die Rückwegkilometer. Es sind 2 Grad Celsius und die Sonne will herauskommen. Beim Frühstück stellen wir fest, dass hier irgendwo der ursprüngliche Weg parallel zur Straße verlaufen soll.
 
Dann, nachdem wir 100 Meter auf der Straße gegangen sind, hält ein Auto mitten auf der Straße an und ein Polizist steigt aus: Die alte Bahnlinie, links von der Straße, ist der alte Weg '''Via naturalis de la Plata'''! Also gehen wir ein kleines Stück zurück um dann auf angenehmerem Boden die nächsten reichlich 15 Kilometer zu pilgern. Es geht leicht bergauf, und zwar ganz kontinuierlich. Angenehm für
die ehemalige Eisenbahn und den Pilger! Auch wurde die Bahnstrecke öfers tiefer gelegt, sodass wir immer wieder Schatten haben. Die Gegend ist herrlich, mit Blick auf die teils schneebedeckten Gipfel des '''Kantabrischen Scheidegebirges'''. Freilaufende Schweine, Kühe und Schafe sind wieder Gaffer am Wegesrand.
 
Kurz vor '''Aldeanueva del Camino''' stoßen wir wieder auf den offiziellen Camino. Im Ort mühen sich gerade zwei Arbeiter vergeblich, ihren Hubwagen in einen LKW zu heben. Kurzerhand packe ich mit an und sie freuen sich. Als wir in der ersten Bar im Ort Mittagspause machen, kommt der LKW  vorbei und der Fahrer grüßt überschwänglich.
 
Walter reserviert gleich die Herberge und schon starten wir für die letzten 10 Kilometer für den heutigen Tag. Alles Straßen zu latschen...! Dank nochmal an den netten Polizisten für die Streckenempfehlung!
 
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 16 - von Baños de Montemayor nach  Fuenterroble de Salvatierra==
 
 
[[File:mailupload-20240313-1_Blick_zurück_am_Morgen.jpg||thumb|left| Blick zurück am Morgen]]
[[File:mailupload-20240313-2_der_Pilger_verlässt_die_Extremadura.jpg||thumb|lef| der Pilger verlässt die Extremadura]]
[[File:mailupload-20240313-4_eine_Herberge_mitten_in_der_Pampa.jpg||thumb|left|eine Herberge mitten in der Pampa - unvermutet ]]
[[File:mailupload-20240313-5_es_wird_flacher.jpg||thumb|lef|es wird flacher ]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:mailupload-20240313-6_mitten_auf_dem_Weg.jpg||thumb|lef|mitten auf dem Weg ]]
 
Auch in dieser Nacht läuft wieder die Heizung, und ich muss feststellen, dass die trockene Luft mein größtes Problem ist. Das Frühstück in der Herberge lässt zu wünschen übrig, und als ich nach einer geöffneten Bar suche, werde ich enttäuscht - keine in Sicht!
 
So verzögert sich mein Start etwas. Zunächst geht es ordentlich bergauf, und ich bleibe etwa einen Kilometer lang auf der Straße. Dann zeigt der Pfeil nach unten und ich passiere ich die Grenze zu '''Castilla y León''' - ich verlasse nun die '''Extremadura''', mein zweites Gebiet.
 
Auch in den nächsten drei Ortschaften hat keine Bar geöffnet! Dennoch gönne ich mir in zwei der Orte eine kurze Pause. Heute ist der erste Tag mit ordentlich Sonnenschein, aber ohne Wind!
 
Gegen Mittag finde ich endlich eine offene Bar und bestelle mir ein '''Bocadillo de Mantequilla y Queso''' sowie ein alkoholfreies Bier. Ein netter Anruf aus der Heimat belebt mich zusätzlich.
 
Als ich dann den nächsten Ort erreiche, brauche ich wieder eine 10-minütige Pause. Dann kämpfe ich mich weiter, und als ich eine kleine Dorfstraße verlasse (20 Minuten später), muss ich erneut anhalten. Ich lege mich 15 Minuten lang auf einen großen Stein, esse meinen Apfel und lege die Füße hoch. Danach geht es mir besser. Google sagt mir, dass noch 7,5 Kilometer vor mir liegen, und ich komme wieder besser voran.
 
Endlich erreiche ich mein Tagesziel: '''Fuenterroble de Salvatierra'''. In einer Herberge '''per Donativo'''<ref name="donativo"></ref> finde ich Unterschlupf - die meisten Räume sind sehr rustikal. Im Schlafsaal stoße ich förmlich gegen eine Wand aus Hitze: Sie haben den Ofen so angeheizt, dass es sich anfühlt wie in einer Sauna! Also suche ich das entfernteste freie Bett und überlege mir eine alternative Schlafstätte. Der Hospitalero erklärt mir, dass sie in der vergangenen Nacht 5 Grad Minus hatten ... na, mal sehen!
 
 
<references><ref name="donativo">
'' '''Per Donativo''' ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Herbergen entlang des Jakobswegs oder anderer Pilgerwege verwendet wird. Er bedeutet wörtlich '''per Spende''' oder '''durch Spende'''. In solchen Herbergen zahlen Pilger einen freiwilligen Beitrag für ihre Unterkunft und Verpflegung, der auf Spendenbasis beruht. Es gibt keinen festgelegten Preis, sondern die Pilger geben einen Betrag, den sie für angemessen halten oder den sie sich leisten können. Dieses System ermöglicht es, dass auch Pilger mit geringem Budget die Unterkunft nutzen können und fördert eine gemeinschaftliche und unterstützende Atmosphäre entlang des Pilgerwegs.''
</ref></references>
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 17- von Fuenterroble de Salvatierra nach Morille==
 
[[File:mailupload-20240314-1_nebliger_Morgen.jpg||thumb|left|nebliger Morgen ]]
[[File:mailupload-20240314-2_Vogelhaus_als_Wegweiser.jpg||thumb|lef| Vogelhaus als Wegweiser]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:mailupload-20240314-3_Herberge_am_Ziel.jpg||thumb|lef|Herberge am Ziel ]]
 
Nach einem köstlichen Abendessen in gemütlicher Runde war der Schlafraum gestern Abend zum Glück wieder einigermaßen abgekühlt (siehe Text von gestern abend). Und ich bin froh, dass jemand in der Nacht vergeblich versucht, das Feuer erneut zu entfachen.
 
Das gemeinsame Frühstück ist gut und der Kaffee reichlich. So mache ich mich in einen nebligen Morgen auf den Weg. Schnell wird mir in meiner Jacke zu warm, also hänge ich sie mir über den Rucksack. Ich wandere lange auf teils schlammigen Pfaden durch Felder und Wälder. Es nieselt immer wieder, und obwohl ich mir meinen Regenponcho griffbereit an den Rucksack gehängt habe, benötige ich ihn letztendlich nicht.
 
Als ich an eine Alternativstrecke gelange – den offiziellen Weg für Radfahrer oder bei schlechtem Wetter für alle – entscheide ich mich für diesen. So kann ich einen größeren Auf- und Abstieg umgehen. Zwar ist die Route nicht wesentlich kürzer, aber ich passiere zwei Orte, wobei der erste eine Bar hat. Dort gönne ich mir nach 20 Kilometern einen Cafe con Leche und mache im zweiten Ort eine Pause im Bushäuschen, wo ich eine frische Paprika aus meinem Rucksack hole - lecker. Nach weiteren acht Kilometern erreiche ich schließlich '''Morille''' – mein Tagesziel.
 
Kaum habe ich den Ort betreten, kommt mir ein Mann entgegen und stellt sich als der '''Hospitalero''' vor. Er begleitet mich zur '''Albergue'''<ref name="Albergues"></ref> und zeigt mir auch den Weg zur örtlichen Bar, wo ich gleich Kartoffelspalten mit Knoblauchmajonaise ordere.
 
 
<references><ref name="Albergues">
''Eine '''Albergue''' ist eine Herberge oder eine Art Pilgerunterkunft, die entlang von Pilgerwegen wie dem Jakobsweg oder anderen Wanderwegen zu finden ist. Diese Unterkünfte bieten oft einfache Schlafgelegenheiten in Schlafsälen oder Zimmern zu günstigen Preisen für Pilger, Wanderer und Reisende. '''Albergues''' bieten normalerweise grundlegende Einrichtungen wie Bettwäsche, Toiletten, Duschen und manchmal auch Küchen, um den Pilgern einen angemessenen Komfort während ihrer Reise zu bieten.''
</ref></references>
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 18 - von Morille nach Salamanca==
 
[[File:mailupload-20240315-1_ein_schöner_Morgen.jpg||thumb|left| ein schöner Morgen]]
[[File:mailupload-20240315-2_am_Horizont_erscheint_Salamanca.jpg||thumb|lef| am Horizont erscheint Salamanca]]
[[File:mailupload-20240315-3_Frühling___Biene_bei_der_Arbeit.jpg||thumb|left|es ist Frühling-Biene bei der Arbeit ]]
[[File:mailupload-20240315-4_kaum_in_der_Stadt_noch_mehr_Blüten.jpg||thumb|lef|kaum in der Stadt noch mehr Blüten ]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:mailupload-20240315-5_so_hatte_ich_mir_Salamanca_vorgestellt.jpg||thumb|lef|so hatte ich mir Salamanca vorgestellt ]]
 
Nach einer erholsamen Nacht folgt ein bescheidenes Frühstück: zwei Fabrikmuffins, aber dafür umso mehr Kaffee!
 
Mit dem ersten Licht des Tages mache ich mich auf den Weg. Mein Ziel für heute: 20 Kilometer... zuzüglich der Wege für Besorgungen!
 
Bei angenehmen 7 Grad und einer sich lichtenden Wolkendecke schlängelt sich mein Pfad durch Feldlandschaften. Unterwegs begegne ich Ben, der eine halbe Stunde früher aufgebrochen ist... jeder hat seine eigene Art, den Camino zu gehen!
 
Der Herbergsleiter hatte mich vor steilen Anstiegen nach 2 und 7 Kilometern gewarnt, die mir jedoch nicht sonderlich schwerfielen.
 
Schon um 9.30 Uhr erblicke ich mein Ziel für den Tag, '''Salamanca'''. Doch wie so oft im Leben: Das Ziel ist in Sicht, aber es dauert seine Zeit, es tatsächlich zu erreichen.
 
Nach einer kurzen Rast am Wegesrand nehme ich den letzten Abschnitt in Angriff.
 
Am Stadtrand angekommen, führt mich mein Weg durch eine parkähnliche Anlage, bis ich schließlich die alte Brücke überquere und in die Altstadt gelange.
Dort werde ich sogleich von einem bunten Sprachengewirr der Fremdenführer empfangen.
 
Auf der Suche nach der Herberge leitet mich Google um die Kathedrale herum. Erst nachdem ich eine junge Frau in Arbeitskleidung um Hilfe bitte, die mir in perfektem Englisch den Weg weist, finde ich mein Ziel.
 
Gegen 11.30 Uhr gebe ich meinen Rucksack in der Herberge ab und erkundige mich nach einem Bekleidungsgeschäft, da ich Unterwäsche und einen Gürtel benötige. "Decathlon, 40 Minuten zu Fuß", lautet die Auskunft.
 
In den Souvenirläden finde ich schließlich einen Gürtel - etwas schwer, aber besser als mit rutschender Hose durch die Stadt zu wandern!
 
In einer Bar genieße ich '''Patata Ajoli''' und ein wohlverdientes Bier. Die junge Frau hinter dem Tresen bietet mir an, auf Englisch oder Französisch zu kommunizieren, und hilft mir unkompliziert weiter, als ich nach einem Geschäft für Unterwäsche frage... sie trägt die Adresse eines Bekleidungsmarktes direkt in mein Handy ein. Typisch für eine Universitätsstadt!
 
Auf dem Weg dorthin stoße ich auf einen Basar und finde, was ich suche. Sie haben sogar Autoreifen für 50€ im Angebot!
 
Auf dem Rückweg zur Herberge treffe ich mich wieder mit den anderen Pilgern vom Vorabend, und wir vertreiben uns die Zeit bei Kaffee, bis die Herberge öffnet und der Tag sein Ende findet.
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 19 - von Salamanca nach El Cubo de la Tierra del Vino==
 
[[File:mailupload-20240316-1_Nebel_am_Morgen.jpg||thumb|left|nebliger Mogen ... und Vormittag ]]
[[File:mailupload-20240316-2_die_Sonne_kommt_raus.jpg||thumb|lef|die Sonne kommt langsam raus ]]
[[File:mailupload-20240316-3_Blauschimmelkase_und_Rotwein_am_Tagesziel.jpg||thumb|left| am Ziel: Blauschimmelkäse und Rotwein]]
[[File:mailupload-20240316-4_teure_Unterkunft_mit_super_Essen.jpg||thumb|lef| teure Unterkunft, aber super Essen]]
<div style="clear:both;"></div>
 
Alle stehen gegen 6:30 Uhr auf... In einem winzigen Raum mit 4 Männern waren zwei Betten noch frei. Zum Glück konnte ich die Heizung heimlich ausschalten!
 
Ben, der nette Franzose, und ich starten gemeinsam Richtung '''Churrería'''. '''Churros''', eine typisch spanische Teigware, wird durch eine Maschine gepresst und dann frittiert. Wir sind auf dem Weg zur einzigen Bar, die schon ab 5:00 Uhr geöffnet hat. Der Spanier, der schon mehrere Nächte mit uns das Zimmer geteilt hat, gesellt sich dazu. In der absolut winzigen Bar, nur 4 Quadratmeter für Gäste, ist es kaum möglich, sich durchzudrängen. Während ich auf meine Bestellung warte, scheint sich jemand an meinem Rucksack zu vergreifen! Ha, da gibt es nur Zigarillos und Fußcreme! Aber ich drehe mich rechtzeitig um! Ohne Hirschtalg wäre es für mich echt hart.
 
Als ich mit Ben die Stadt verlasse, trennen sich unsere Wege. Er möchte heute nur 16 Kilometer gehen, und Sonntags ist für ihn Ruhetag. Das ist mir nicht fremd, mir wurde 2017 gesagt, ich müsste den Sonntag heiligen. Aber für mich ist das Pilgern ein "Beten mit den Füßen". Während ich dies schreibe, kann ich die Tränen kaum zurückhalten... der Camino ist eben 'Speziell'!
 
Ich entscheide mich, heute fast ausschließlich auf der Straße zu gehen. Der Pilgerführer warnt vor Schlamm auf dem Camino nach Regentagen. Nach 16 Kilometern mache ich eine Kaffeepause und sehe dann den "Originalweg" wieder. Walter, der ist echt der Hammer, versucht gerade, ein knietiefes Schlammloch, das von Traktoren hinterlassen wurde, zu durchqueren! Ich hatte die bessere Wahl getroffen - die Pilger des Mittelalters haben auch selten den schwersten Weg bevorzugt!
Ansonsten ist das Gehen auf der Straße monoton... oder meditativ... je nach Blickwinkel.
 
Auf der Straße fließen die Kilometer ineinander über, und ich komme an die Stelle, wo der Pilgerführer "Haftanstalt" vermerkt. Yep, hätte ich mir auch so gedacht!
 
So viele Scheinwerfer gibt es nicht einmal in einem Stadion!
 
Kaum ein paar Kilometer weiter treffe ich auf einen Mann mit Sporttasche und Einkaufsbeutel... sicher muss er eine Haftstrafe antreten. Er sagt mir, dass es noch zwei Kilometer bis zu meinem Zielort sind. Ich sage: '''No, quatro!''', und er antwortet: '''Dos Kilometros, Gloria Jesús de Nazareno'''... so würde ich es schreiben.
 
Nach ca. drei Kilometern erreiche ich mein Tagesziel. Im Ort verpasse ich den Hinweis zur Albergue und gehe weiter bis zum nächsten Schild. Fehlanzeige!!! Verschlossen! Eine alte Frau sagt: '''Cerrado''' (geschlossen) und verweist mich zurück. Ich finde die einzige Herberge im Ort und bekomme das letzte Bett!
 
Jetzt, nach einer Dusche, wird mir bewusst: Dies ist die teuerste Massenunterkunft bisher! Aber ein richtiges Handtuch und Bettwäsche sind nicht zu verachten!!!! Auch hatte ich ja eine Flasche '''Vino Tinto''' und Blauschimmelkäse noch von gestern im Rucksack.
 
P.S.: Das Essen war vorzüglich! Genau so wie die Gemeinschaft mit 5 weiteren Pilgern!
 
==Weiter==
[[File:DALL·E 2024-03-17 14.05.42 - Modify the existing image to incorporate a new element into the pilgrim's journey on the Camino de Santiago. Keep the pilgrim significantly small with.webp||thumb|left|Pilger mit Rotwein ]]
[[File:20240317-140116 pilger.webp||thumb|lef|Pilger mit Kaffee ]]
[[File:DALL·E 2024-03-17 14.09.10 - A medieval pilgrim in traditional attire, wearing a wide-brimmed hat and a cloak, stands at a crossroads on a path through a picturesque landscape. He.webp||thumb|lef|Pilger mit Rotwein ]]
[[File:DALL·E 2024-03-17 14.15.58 - A widescreen (16_9) portrait of a medieval pilgrim who combines traditional attire with Scottish elements, including a tartan kilt. This pilgrim is di.webp||thumb|left|Pilger als Schotte ]]
 
<div style="clear:both;"></div>
 
Weil heute Sonntag ist, habe ich mal zur Staffelei gegriffen und paar Bilder gemalt! Welches gefällt euch am Besten?
 
<User|[[User:Michael|Ein Service der Schattenredaktion]]>
 
==Tag 20 - von El Cubo de la  Tierra del Vino nach Zamora==
 
[[File:mailupload-20240317-1_Zuschauer_am_Morgen.jpg||thumb|left| ein Zuschauer beim Start]]
[[File:mailupload-20240317-2_Bahnübergang_in_Spanien.jpg||thumb|lef| so baut man in Spanien einen Bahnübergang]]
[[File:mailupload-20240317-3_es_wird_warm.jpg||thumb|left|langsam wird es echt warm ]]
[[File:mailupload-20240317-4_das_Tagesziel_am_Horizont.jpg||thumb|lef| Zamora, mein Tagesziel, am Horizont]]
[[File:mailupload-20240317-5_Steinstehlen_aber_keine_Ruhebank.jpg||thumb|left| große Stelen aus Granit - aber keine Ruhebank ]]
[[File:mailupload-20240317-6_Zamora.jpg||thumb|lef| Zamora ist erreicht]]
<div style="clear:both;"></div>
 
Obwohl der '''Hospitalero''' mithilfe einer Übersetzungsapp verkündet, dass ich das letzte Bett ergattert habe und alle anderen Betten reserviert sind, finden Walter und ich uns allein im Zimmer wieder, was eine ruhige Nacht in Aussicht stellt.
 
Nach einem stärkenden Frühstück mache ich mich auf den Weg, umhüllt von der Kühle des Morgens. Heute entscheide ich mich gegen den Weg entlang der Straße und ziehe es vor, fast ausschließlich über Feldwege zu wandern. Die Route führt mich zunächst entlang einer Bahnlinie, bis mir auffällt, dass diese stillgelegt wurde. Sand und Kies wurden einfach über die Gleise geschüttet und festgestampft – so säen sie gewissermaßen die Bodenschätze der Zukunft.
 
Während ich überwiegend gut befestigte Feldwege entlanggehe und die Sonne genieße, verschwimmen Zeit und Entfernung. Irgendwann erblicke ich Walter vor mir, der eine halbe Stunde früher aufgebrochen ist. Als ich einen Hügel erreiche, sehe ich zum ersten Mal mein Tagesziel, '''Zamora''', am Horizont. An einer Wegkreuzung sind drei riesige Granitstelen aufgestellt, die mit einem Pilgergedicht beschriftet sind. Eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen findet sich hier allerdings nicht – entweder aus Kostengründen oder weil die Pilger ein wenig leiden sollen.
 
Als ich schließlich den Fluss erreiche und über eine alte Steinbrücke in die Altstadt gelangen möchte, stelle ich fest, dass diese gesperrt ist. Ohne Hinweise auf eine Umleitung und mit einem Google Maps, das stur vorschlägt, diese Brücke zu nutzen, entscheide ich mich für die nächste Brücke und nehme einen Umweg von über einem Kilometer in Kauf. Wäre ich am ersten Kreisverkehr links abgebogen, wäre der Umweg viel kürzer gewesen, da dort eine Brücke viel näher liegt.
 
Aber so ist eben der Camino.
 
Kurz nachdem ich die andere Flussseite erreicht habe, grüße ich die Leute an einer Bar mit einem freundlichen '''Buenas Tardes'''!. Ein Mann eilt mir nach und zeigt mir eine Abkürzung zur Pilgerherberge. Obwohl diese noch für eine Stunde geschlossen ist, kann ich meinen Rucksack abstellen. Dann werde ich gefragt, ob ich etwas essen möchte. Nach meiner bejahenden Antwort darf ich in die Herberge, wo der Herbergsleiter bereits Paella mit Kaninchenfleisch zubereitet hat. Man bietet mir sogar ein Glas Wein an. All das in einer Herberge, die sich durch Spenden finanziert – ein wahrhaft großzügiges Angebot!
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 21 - von Zamora nach Granja de Moreruela==
 
[[File:mailupload-20240318-1_noch_finde_ich_die_Sonne_schön.jpg||thumb|left| noch finde ich die Sonne schön]]
[[File:mailupload-20240318-2_am_Wegesrand.jpg||thumb|lef|am Wegesrand ]]
[[File:mailupload-20240318-3_gut_ausgebaut_aber__monoton.jpg||thumb|left|gut ausgebaut aber monoton ]]
[[File:mailupload-20240318-4_die_Bank_gefällt_dem_Hobbyschmied.jpg||thumb|lef|diese Bank gefällt dem Hobbyschmied ]]
[[File:mailupload-20240318-dahin_get_es_in_den_nächsten_Tagen.jpg||thumb|left|dahin geht es in den nächsten Tagen - die Berge kommen ]]
[[File:mailupload-20240318-Herberge_nach_42_Kilometern.jpg||thumb|lef| Herberge nach Kilometer 42]]
<div style="clear:both;"></div>
 
Nach einer ruhigen Nacht schalte ich um 7:00 Uhr die Kaffeemaschine ein und den Toaster an, und nach und nach treffen die anderen Pilger im Speiseraum ein. Heute ist auch ein britisches Paar mit ihrer erwachsenen Tochter in der Herberge. Das ergibt einen netten Plausch beim Frühstück.
 
Als ich dann so gegen 7:30 Uhr starte, fehlen irgendwann die gelben Pfeile. Das Pilgerbüchlein hilft auch nicht weiter, und ein Einheimischer, den ich frage, schickt mich definitiv in die falsche Richtung. Aber mit Maps und etwas gesundem Menschenverstand finde ich den Weg doch wieder – etwa eine halbe Stunde verloren!
 
Als ich die Stadt verlasse, komme ich an einem Decathlon vorbei ... noch geschlossen, hätte ihn aber gebraucht. Der zweite Wanderslip zeigt auch langsam Alterserscheinungen....
 
Wieder geht es auf breiten, gut befestigten Wegen, teils im Zickzack, weiter nordwärts. Die Sonne kommt schnell heraus und plagt mich mit ihrer Wärme - im Sommer wäre das für mich eine "Selbstkasteiung" bis zum Tode!
 
Gegen Mittag kann ich in einer Bar ein '''Bocadillo de Queso''' und ein Zitronenwasser zu mir nehmen - das tut gut!
 
Später steht am Weg ein Schild: '''Bar in 200 Metern rechts ab''' (Ortsanfang). Das spart zwar keinen Kilometer, aber ich brauche Mineralien, also ein alkoholfreies Bier.
 
Da mir die Hitze zusetzt, beschließe ich, im nächsten Ort die Herberge aufzusuchen - ca. 36 Kilometer sollten ja genügen. Die ist aber zu - "ich muss besser recherchieren!" - das hätte ich herausfinden können. Und die zweite Herberge öffnet erst am 1. April! So nehme ich noch reichlich 6 Kilometer in Angriff, nutze aber die Straße, um leichter vorwärts zu kommen. Nach einem Hügel sehe ich einen Pilger vor mir gehen. Er scheint gerade einen Videoanruf zu machen. Plötzlich dreht er sich um und ruft: '''Ulf!'''
 
So nehmen Walter und ich die letzten Kilometer gemeinsam unter die Schuhe.
 
Endlich angekommen, melden wir uns in der Bar für die Herberge an. Es ist noch ein etwa 80-jähriges Paar aus Norwegen da - sie sind mit dem Bus heute aus '''León''' angekommen und wollen nach mehrjähriger Pause morgen ihren Camino fortsetzen.
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 22 - von Granja de Moreruela nach Tábara==
 
[[File:mailupload-20240319-1_Hier_teilen_sich_der_Weg_nach_Astorga_und_Santiago.jpg||thumb|left| hier teilt sich der Weg]]
[[File:mailupload-20240319-2_wunderschöne_Brücke.jpg||thumb|lef| wunderschöne alte Brücke]]
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[[File:mailupload-20240319-3_Tábara_mein_Tagesziel.jpg||thumb|lef| das Tagesziel kommt in Sicht]]
 
Ob es am zu wenig Schlaf liegt – alle halbe Stunde wach – oder an den Kilometern von gestern, ich kann nicht sagen, aber heute komme ich nicht in Tritt!
 
Am Ortsausgang treffe ich auf eine Wegteilung: rechts nach '''Astorga''' (Camino Francés) und links nach Santiago über den '''Mozarabischen Jakobsweg''' – und dieser ist meiner!
 
Nach einem sehr steilen Abstieg beginnt meine linke Hüfte zu schmerzen und beruhigt sich nicht. Als ich über eine schöne alte Brücke gehe, werden zwei Varianten angeboten. Eine führt direkt nach der Brücke links an einen See, wird aber für Radfahrer als unmöglich eingestuft. Also bleibe ich auf der Straße und verpasse den Abzweig nach links. Als mir das klar wird, fehlt mir die Energie zum Umdrehen, und ich suche mir einen Stein zum Sitzen. Fünf Minuten Pause zum Nachdenken. Die Straße führt bis nach '''Tábara''', wohin ich heute sowieso wollte. Ich gehe weiter auf der Straße, in der Hoffnung, dass die geringere Belastung mir Besserung verschafft. Aber weit gefehlt! So quäle ich mich bis '''Faramontanos de Tábara''' und halte eine halbe Stunde Pause auf einer Bank. Schuhe aus, den letzten Müsliriegel essen, damit der Entzündungshemmer nicht allein im Magen ist.
 
Als ich dann wieder eine halbe Stunde unterwegs bin, wird es besser. Die Sonnenwärme ist zwar auch hart, aber es geht besser.
 
In '''Tábara''' ist niemand in der Herberge, aber als Walter ankommt, gehen wir rein und belegen unsere Betten. Das waren zwar nur 25 Kilometer, aber für mich war es härter als gestern!
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 23 - von Tábara nach Calzadilla de Tera==
 
[[File:mailupload-20240320-1_am_Morgen.jpg||thumb|left| am Morgen]]
[[File:mailupload-20240320-2_hier_werden_die_Waldbrandschäden_gerodet.jpg||thumb|lef| hier werden die Waldbrandschäden beseitigt]]
[[File:mailupload-20240320-3_Tapas_zur_Kaffeepause.jpg||thumb|left| Tapa zur Kaffeepause]]
[[File:mailupload-20240320-4_Storch_auf_der_Kirche.jpg||thumb|lef| ein Storch auf der Kirche]]
[[File:mailupload-20240320-5_die_Blüten_fallen_als_ob_es_schneit.jpg||thumb|left| die Blüten fallen als ob es schneit]]
[[File:mailupload-20240320-6_Plgernder_Jakobus.jpg||thumb|lef|pilgernder Jakobus ]]
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[[File:mailupload-20240320-7_Kilometerstein.jpg||thumb|lef| Kilometerstein mit Entfernungsangabe]]
 
Nach einem angenehmen Frühstück in geselliger Runde starte ich auf der vom Hospitalero empfohlenen Abkürzung durch die Stadt. Nach dem Überqueren der Landstraße führt der Weg durch knöcheltiefes, nasses Gras. Dabei werden meine Schuhe innen feucht, genau dort, wo sie beim Gehen an den Grundgelenken der Zehen geknickt werden – die Membran scheint also bereits versagt zu haben. Solange es nicht stark regnet oder ich durch tiefen Schnee gehen muss, sollte es aber noch tragbar sein.
 
Der Morgen ist angenehm kühl, und das Gehen fällt mir leicht. Einige Kilometer lang ist der Baumbestand auf der linken Seite stark verbrannt, und man hört das Heulen der Kettensägen.
 
Über gut ausgebaute Wege geht es sanft auf und ab, bis ich an eine Weggabelung komme. Der Originalweg biegt rechts ab, und geradeaus führt eine Alternativroute, die durch einen Ort mit einer Bar verläuft. Das ist meine Wahl, und der Weg ist hervorragend. Nach einem Café con Leche und zwei belegten Baguettescheiben (mit Ei, Kartoffel, Paprika und Chorizo) setze ich meinen Weg fort.
 
In '''Santa Marta de Tera''' setze ich mich auf eine Bank – nach 22 Kilometern. Hier gibt es eine Herberge, aber keine Möglichkeit zu essen. Dafür findet man hier eine der ältesten Darstellungen des pilgernden Jakobus.
 
Walter und ich beschließen beide, noch 11 Kilometer dranzuhängen. Und wieder ist der Weg angenehm, zumal die Sonne öfters von Wolken verdeckt wird und ein leichter Wind weht. Nach einer Brücke über den '''Rio Tera''' stehen ein paar Bänke, und ich gönne mir eine letzte Pause. Dann finden wir in '''Calzadilla de Tera''' die Herberge in einem zweistöckigen Gebäude neben dem Spielplatz. Unten ist der Treffpunkt für Senioren und oben ein Schlafraum mit sechs Betten. Sauber, aber einfach. Das Restaurant im Ort ist heute geschlossen, die Bar ist über einen Kilometer entfernt, aber der kleine Supermarkt öffnet um 17:00 Uhr.
 
====Nachtrag====
Vor dem Supermarkt: eine Stunde warten....ein Arzttermin hat lange gedauert. Naja, wenn nur eine Person dort arbeitet ist das nicht zu vermeiden!
 
Morgen wird wohl keine Bar am Wege geöffnet haben, erst ab mittag oder sogar Übermorgen!
Wie gut das der Notvorrat, in meinem Rucksack, noch was zu bieten hat und Saft hab ich nach dieser Erkenntnis auch gleich besorgt!
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 24 - von Calzadilla de Tera nach Asturianos==
 
[[File:mailupload-20240321-1_nebliger_Vormittag_mit_Schneebedeckten_Gipfeln_in_Sichtweite.jpg||thumb|left| Nebliger Vormittag mit schneebedeckten Berggipfeln in Sicht]]
[[File:mailupload-20240321-2_die_Herberge_ist_auf_der_Rückseite.jpg||thumb|lef|Die Herberge ist auf der Rückseite der Turnhalle ]]
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In der Nacht regnet und stürmt es! Ich hoffe, das geht tagsüber nicht so weiter. Das Frühstück kommt heute aus dem Rucksack: ein Stück Weißbrot mit Butter und '''Chorizo''', dazu Saft. Ich esse lieber nicht alles auf ... wer weiß.
 
Bis hinter den nächsten Ort geht es auf der Straße entlang. Plötzlich merke ich, dass ich eine Brücke betrete - das sollte doch erst viel später sein! Maps an ... ich habe vor ca. drei Kilometern den Abzweig verpasst! Aber ich hatte eben einen gelben Pfeil (typischer Wegweiser des Jakobsweges) auf der Straße ... Gibt wohl eine Herberge im nächsten Ort. Ich schaue im Büchlein nach und entdecke, dass ich in 1/2 Kilometer auf die Straße komme, die nach '''Mombuey''' führt, dem angedachten Tagesziel. Da es auf den Wegen echt matschig zu sein scheint, entscheide ich mich für die Straße.
 
In '''Rionegro del Puente''' sehe ich rechts der Straße einen hellgrünen Schriftzug, davor zwei Autos. Scheint eine Bar zu sein. Als ich darauf zugehe, steht einer mit Rucksack und herabhängenden Schultern vor einem geschlossenen Restaurant. Ich zeige Richtung Bar und rufe: '''Bar abierto''', und er folgt mir. Es ist ein junger Deutscher, der mit mir gleich einen Snack zu sich nimmt ... mit Café con Leche. Er ist vor 10 Tagen in Santiago gestartet und will bis nach Marokko! "Hut ab!" Ich hoffe, er schreibt mir mal, ob er angekommen ist.
 
Er wurde gewarnt, dass die Wege heute zu matschig wären, er sollte die Straße gehen.
 
So folge auch ich der Straße und komme nach '''Mombuey''' (nicht Mumbai!) als es 11:30 wird. Bisher war es eher kühl und neblig, aber jetzt kommt die Sonne raus.
 
Das ist mir zu früh zum Aufhören, und nach einem Einkauf gehe ich nochmals die Straße bis nach '''Asturianos'''. Das zieht sich hin, zum Glück wenig Autos und öfters mal Wolken. Gegen 15:30 checke ich in der Herberge ein - auf der Rückseite der Turnhalle gibt es eine Bar (sehr einfach, kein Essen), die den Zugang zur Herberge verwaltet.
 
Die Gaststätte im Dorf wirkt zwar nicht besonders einladend, doch bevor ich mich selbst an die Zubereitung von Nudeln mache, entscheide ich mich für das kleinere Übel und betrete die wenig gastfreundliche Lokalität. Schließlich bleibt mir keine Wahl – am nächsten Morgen wird hier ohnehin nichts geöffnet sein.
 
Ich sitze gerade in der "Sportbar" an der Herberge, und die '''Guardia Civil'''<ref name="guardia"></ref> kommt herein: "Gab's Probleme auf dem Weg? Wie viele Pilger schlafen heute hier?" Da erkenne ich den, der mir vorgestern Abend seinen Stempel in meinen Pilgerpass gedrückt hat. Wir lachen beide, und er ist über meine Kilometer erstaunt.
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
<references><ref name="guardia">
''Die '''Guardia Civil''' ist eine spanische Polizeieinheit mit militärischen und zivilen Funktionen, gegründet 1844. Sie ist zuständig für öffentliche Sicherheit, Terrorismusbekämpfung, Verkehr, Umweltschutz und Grenzüberwachung. Bekannt für ihre grünen Uniformen, ist sie besonders in ländlichen Gebieten aktiv.''
</ref></references>
<User|[[User:Michael|Ein Service der Schattenredaktion]]>
 
==Tag 25 - von Asturianos nach Requejo==
 
[[File:mailupload-20240322-die_Sonne_beginnt_heute_zeitig.jpg||thumb|left|die Sonne beginnt heute zeitig ]]
[[File:mailupload-20240322-3_Land_der_Wölfe.jpg||thumb|lef|Land der Wölfe ]]
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[[File:mailupload-20240322-2_Puebla_de_Sanabria.jpg||thumb|lef|Puebla de Sanabria ]]
 
Kein Schnarchen diese Nacht! Trotzdem bin ich schon um 2:00 Uhr wach und beginne, mich von einer Seite auf die andere zu drehen. Als es dann 6:30 Uhr ist, fällt mir das Aufstehen trotzdem schwer. Da es im Ort kein Frühstück gibt, zaubere ich Brot, Wurst und das letzte Stückchen Butter aus meinem Rucksack hervor. Dazu gibt es Instantkaffee – zum Glück gibt es eine Mikrowelle für heißes Wasser.
 
Als ich aufbreche, zeigt sich die Sonne sofort. Die Guardia Civil hatte mich vor Schlamm im ersten Teil gewarnt, also nehme ich die Straße.
 
Als ich gegen 10:30 Uhr '''Puebla de Sanabria''' erreiche, ist es schon echt warm.
 
Ein Hotel wirbt mit '''Tierra de Lobos''' – '''Land der Wölfe'''. Mein Vorname ist ja ins Spanische übersetzt '''Lobo'''. So haben mich einige Tage lang die spanischen Mitpilger gerufen... so lernt man auch Spanisch!
 
Ich erstehe eine Postkarte für Arthur, aber ... Briefmarken haben wir nicht. Also gehe ich in den nächsten Tabakladen – wo es diesmal auch keine gibt. Ich werde zur Post geschickt... den Berg hinauf. Dort muss der Mitarbeiter aber auch ganz schön suchen, um das richtige Porto nach Deutschland zu finden.
 
Dann trinke ich ein alkoholfreies Bier, um Mineralien aufzufüllen. Als ich nochmal 20 Minuten brauche, um die Stadt in die richtige Richtung zu verlassen, habe ich über eine Stunde hier zugebracht! Dabei habe ich die Burg nicht einmal betreten.
 
Die Sonne brennt mir ganz schön auf den Pelz, und die Berge verschwinden im Dunst der Nässe der letzten Regenschauer. Ich mache noch drei Pausen auf den letzten zehn Kilometern, bis ich endlich in '''Requejo''' ankomme. Die warme, feuchte Luft hat mich heute echt geschlaucht, und dabei waren es nur 25 Kilometer!
 
Als ich nach der Pilgerherberge frage, ist die Geste eindeutig – zugeschlossen. So frage ich in der anderen Unterkunft nach, die mein Büchlein nennt, und bin der erste, der einzieht. Mit dieser Unterkunft hatte ich eh geliebäugelt, da es eine Waschmaschine und einen Trockner gibt! Nachdem die Waschmaschine läuft, gibt es das obligatorische Zielbier. Als Nächstes werde ich den morgigen Tag planen.
 
Vor zwei Jahren habe ich am 25. Tag Santiago erreicht... ich bin von den Kilometern her (Camino del Norte ca. 840) im Rückstand, habe aber ja noch reichlich drei Wochen Zeit!
 
Für morgen sieht es kompliziert aus: Entweder nach 19 Kilometern stoppen oder auf den dann folgenden 24 gibt es nur teure Unterkünfte! Na mal sehen, wie es läuft!
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 26 - von Requejo nach a Gudiña==
 
[[File:mailupload-20240323-1_der_Morgen_ist_kühl_und_die_Berge_nebelverhangen.jpg||thumb|left| Der Morgen ist kühl und die Berge nebelverhangen]]
[[File:mailupload-20240323-2_Wasserleitung_ins_Tal.jpg||thumb|lef|Wasserleitung ins Tal ]]
[[File:mailupload-20240323-3_wunderschöner_Weg.jpg||thumb|left| wunderschöner Weg]]
[[File:mailupload-20240323-4_der_Pilger_betritt_Galicien.jpg||thumb|lef| Der Pilger betritt Galicien]]
[[File:mailupload-20240323-5_erster_Blick_aufs_Tagesziel.jpg||thumb|left| Erster Blick aufs Tagesziel ]]
[[File:mailupload-20240323-6_Abendessen_mit_extra_Knoblauch.jpg||thumb|lef| Abendessen mit extra Knoblauch]]
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Endlich! Die erste Nacht richtig lang geschlafen!
 
Ich bringe gegen 7:00 Uhr meine Sachen leise in den Vorraum, mein Mitpilger sagte, er würde erst gegen 10:00 Uhr aufstehen.
 
Ich gehe in die Bar nebenan zu einem typischen Frühstück und starte dann in einen kühlen Morgen. Bis nach 9:00 Uhr kann ich noch meinen Atem sehen, die Kühle ist super angenehm im Vergleich zu gestern!
 
Ich treffe auf ein Schild: "Der Weg wird gebaut, bitte der Straße weiter folgen"... mal grob übersetzt. So folge ich der Fahrradroute bergauf, umgehe dadurch einiges an "rauf und runter" und passiere einen Tunnel. Nach dem Tunnel wird  es wärmer, aber ein leichtes Lüftchen weht.
 
Als ich die Straße verlasse, geht es wunderschön auf idyllischen Wegen weiter. Im nächsten Ort frage ich mich, wie man die Autos hierher gebracht hat. Keine Zufahrtsstraße zu sehen. Haben sie die Autos zerlegt und auf Eseln hierher gebracht?
 
Nach knapp 20 Kilometern komme ich in '''Lubián''' an einer Herberge vorbei und trinke in der nächsten Bar einen Café con Leche mit Kuchen. Ein Pilger geht grüßend vorbei, als ich mich wieder fertigmache. Ich werde noch noch ca. 25 Kilometer weiter laufen bis zur nächsten Herberge. Dazwischen gibt es nur richtig teure Hotels!
 
Hinter dem Ort '''Lubián''' verlasse ich '''Kastilien-León''' und bin jetzt in '''Galicien'''!
 
Ich finde nicht auf den Weg zurück und folge darum der Straße. Somit umgehe ich den Bergsattel, sondern unterquere den Berg durch einen Tunnel (N525, also auf der Landstraße). Da auch hier die Autobahn parallel verläuft, ist die Landstraße kaum befahren.
 
Für andere Pilger: Vorsicht! Die Abdeckungen der Kanäle zur Entwässerung sind fast überall durch Rost aufgelöst - also auf der Fahrbahn gehen und bereit sein, zur Seite zu springen, falls doch ein Auto kommt!
 
Die Sonne scheint wirklich kräftig (für mein Gefühl), aber was will ich machen... immer öfter eine kleine Pause einlegen.
 
Die letzten 5 Kilometer sind echt schwer, dafür ist die Herberge in '''A Gudiña''' luxuriös!
 
Auch das Essen in der Bar ist genial: Beachte den erbetenen Knoblauch im nördlichen Bereich des Tellers!
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 26 - von a Gudiña nach Laza==
 
[[File:mailupload-20240324-1_ein_kühler_Morgen_aber_die_Sonne_kommt.jpg||thumb|left| ein kühler Morgen aber die Sonne kommt]]
[[File:mailupload-20240324-2_über_den_Wolken.jpg||thumb|lef|über den Wolken ]]
[[File:mailupload-20240324-3_Kilometerstein_.jpg||thumb|left| Kilometerstein]]
[[File:mailupload-20240324-4_die_Landschaft_ist_genial.jpg||thumb|lef| die Landschaft ist einfach genial]]
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[[File:mailupload-20240324-5_endlich_gehts_bergab.jpg||thumb|lef|endlich gehts bergab ]]
 
Die Nacht war auch wieder ruhig. Gegen 6:30 Uhr trage ich meine Sachen in den Gemeinschaftsraum und packe dort; die Anderen sollen gern noch etwas schlafen.
 
Die erste Bar mit der Empfehlung Desayuno um 7:00 Uhr ist auch 15 Minuten später noch zu. So gehe ich ca. 700 Meter an der Straße bergab. Gegenüber der Tankstelle ist die Bar geöffnet – also nicht nur Brot und Wurst aus dem Rucksack.
 
Als ich gegen 7:30 Uhr aufbreche, ist es recht kühl und der Wind pfeift ziemlich stark. So kann ich erst mal gut Kilometer "machen". Heute führt der Weg meist eine unbefahrene Straße entlang und lange bergauf. Unterwegs treffe ich eine Deutsche und wir schwatzen länger. Dann sagt sie: Du bist mir zu schnell unterwegs, geh einfach weiter, wir treffen uns sicher in der Herberge. Und ich ziehe erst mal davon, schön mal wieder zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist!
 
Die Gegend ist herrlich! Ganz viel Heidekraut... oder etwas Ähnliches... Die Sonne gibt sich echt Mühe, aber der Wind arbeitet gegen sie.
 
Gegen Mittag sitzen wir zu viert in einer Bar und werden gegen 12.00 hinauskomplimentiert... Der Gottesdienst zum Palmsonntag ist hier nachmittags um 15:00 Uhr und alle gehen mit einem Olivenzweig in der Hand zur Kirche.
 
Die Orte sind winzig und viele Gebäude sind verfallen, meist sehe ich nur wenige, alte Menschen... bei körperlicher Arbeit.
 
Kurze Zeit später, etwa um 14:30 Uhr, schleppe ich mich in einem Örtchen die Straße bergauf und muss eine Pause einlegen und etwas essen. Eigentlich wollte ich das erst tun, wenn ich oben bin.
 
Als ich nach reichlich 30 Kilometern endlich gegen 16:00 Uhr unten ankomme, treffe ich auf einen jungen Österreicher. Er ist von Zuhause über Italien und dann den Camino Francés nach '''Santiago de Compostela''' gegangen... und will noch bis '''Sevilla'''!
 
In '''Laza''' angekommen, schlage ich gegen 17:00 Uhr den Weg zur Herberge ein. Da ruft man mich von hinten. Ich gehe zurück zum... naja, in Deutschland wäre es die Rettungswache mit dem Rettungswagen, damit ich mich hier anmelden kann.
 
Nach 300 Metern erreiche ich die Herberge gegen 17:15 Uhr und bin der Erste. Als ich gegen 18:00 Uhr geduscht habe, kommt die Deutsche von heute Morgen und ein Kanadier an. Wir werfen unsere Sachen gemeinsam in die Waschmaschine, und der Kanadier möchte um 18:30 Uhr mit mir zur Bar gehen. Ich gehe zur Rettungswache zurück und frage nach Panthenolsalbe, die junge Pilgerin hat zu viel Sonne an einer Wade abbekommen. Dort nimmt ein Mann eine Tasche und bittet mich ins Auto. Er schaut sich die Sache lieber selber an und behandelt dann mit... Panthenol. Alles kein Problem: Tranquilo!
 
Später, um 20:00 Uhr, bin ich beim Essen in der Bar, erscheint noch ein älterer Pilger. Als er mein Hemd im Trockner sieht, fragt er: Ulf ist hier? Also hat Walter noch aufgeholt und geht nicht ins Bett, bis er mich begrüßen konnte. Das ist der Camino!
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 28 - von Laza nach Xunqueira da Ámbia==
[[File:mailupload-20240325-1_der_Tag_scheint_schön_zu_werden.jpg||thumb|left| der Tag scheint schön zu werden]]
[[File:mailupload-20240325-2_wir_steigen_in_Woken_Nebel_und_viel_Wind_auf.jpg||thumb|lef| wir steigen in Wolken, Nebel und viel Wind auf]]
[[File:mailupload-20240325-3_das_Gelb_lässt_uns_denken_die_Sonne_würde_aufgehen.jpg||thumb|left| das Gelb läßt uns denken die Sonne würde aufgehen]]
[[File:mailupload-20240325-4_Innehof_der_Kirche_am_Zielort.jpg||thumb|lef| Innenhof der Kirche am Zielort]]
<div style="clear:both;"></div>
 
Eine warme Nacht. Ich packe am Morgen auch das Wegwerfbettlaken ein, um es künftig gegebenenfalls als Decke zu verwenden.
 
Gemeinsam brechen wir vier auf und gehen zur Bar, um zu frühstücken. Dann starten wir in einen kühlen Morgen. Die Sonne versucht durchzubrechen, hat aber keine Chance. Es geht straff bergauf. Wegen dem immer stärker werdenden Wind  hole ich meine Regenjacke raus, die hilft. Nach endlos erscheinendem Bergaufgehen kommen wir endlich an eine Straße und zum nächsten Ort. Im Büchlein ist eine kultige Bar beschrieben, in der wir einen heißen Kaffee trinken wollen... geschlossen!
Enttäuscht setze mich trotzdem fünf Minuten auf eine Bank zum Ausruhen, in einer etwas weniger zugige Ecke .
 
Als ich dann weitergehe und den Ort verlasse, beginnt es zu nieseln. Also noch die Regenhose anziehen und die Regenhülle über den Rucksack. Der Boden ist matschig.
 
Im nächsten Ort gibt es einen Kaffee. Wir erfahren, dass es vor zwei Tagen noch geschneit hat.
 
Nach einigem moderaten Auf und Ab auf oft glitschigem Weg erklimmen wir eine Bergspitze. Und danach geht es bei Nässe auf felsigem Weg steil bergab. Ich rutsche, aber die Wanderstöcke helfen.
 
Im nächsten Ort ist endlich die Herberge ausgeschildert, und wir sind am Ziel!
 
Heute wollen wir zusammen kochen. Dafür gehen wir erst einmal gemeinsam einkaufen.
 
Nebenbei sehen wir, dass die Kirche geöffnet ist. Die erste auf diesem Camino! Wir gehen hinein. Auf Walters Nachfrage wird uns extra die Tür in den schönen Innenhof aufgeschlossen. Nach dem Rundgang singe ich noch im Kirchenschiff.
 
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==Tag 29 - Von Xunqueira de Ambia nach Ourense==
 
[[File:mailupload-20240326-1_Wegweiser_am_Morgen.jpg||thumb|left|Wegweiser am Morgen ]]
[[File:mailupload-20240326-2_Orense_hat_heiße_Quellen.jpg||thumb|eft| Orense hat heiße Quellen]]
<div style="clear:both;"></div>
;Optimismus und Regen - Ein Tag auf dem Pilgerweg nach Ourense
 
Der Morgen ist trübe, und man hat uns den ganzen Tag Regen prophezeit. Auf dem Weg zum Frühstück in der Bar sind wir jedoch alle optimistisch und lassen die Regenjacken im Rucksack. Das Wetter sieht auch nicht schlecht aus.
 
Gleich im Ort gibt es einen schönen Wegweiser. Den Muschelzeichen folgend, verlassen wir schnell die asphaltierte Straße. Es geht einen steilen Pfad bergab, der eher als schlammiger Bach zu bezeichnen ist. Bei aller Vorsicht habe ich danach doch etwas Wasser in den Schuhen. Es ist so kühl, dass ich meine Handschuhe brauche. Gegen 10:00 Uhr ist die heutige Halbstrecke erreicht, und wir gönnen uns einen Café con Leche.
 
Beim Erreichen des ersten Vorortes vom Tagesziel '''Ourense''' beginnt es zu regnen – also doch noch Regensachen angelegt!
 
Kurz vor der Herberge weist uns ein Einheimischer auf eine der heißen Quellen hin. Sie ist so heiß, dass man die Frühstückseier darin kochen könnte! Die Herberge öffnet erst um 13:00 Uhr, so wartet die Pilgergruppe gemeinsam schwatzend eine Viertelstunde.
 
Ab 17:00 Uhr treffen hier jede Menge "Neueinsteiger" ein. Die meisten scheinen '''Tourigrinos''' zu sein. (Den Begriff mag ich zwar nicht, aber ich höre ihn an allen Ecken.) Da werden die Herbergen ab jetzt wohl sehr voll! Tja, man braucht ja auch nur 100 Kilometer für die Compostela!
 
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==Tag 30 - von Ourense nach Cea==
 
[[File:mailupload-20240327-1_Blick_auf_eine_Brücke_in_Cea.jpg||thumb|left|Blick auf eine Brücke in Cea. Der Bogen kann vollständig begangen werden. ]]
[[File:mailupload-20240327-2_keine_100_Kilometer_mehr.jpg||thumb|lef| keine 100 Kilometer mehr!]]
<div style="clear:both;"></div>
;Herausforderungen und Entscheidungen - Ein Pilgertag auf dem Weg nach Cea
 
Trotz der proppenvollen Herberge war die Nacht gut. Leider stehen wir zu dritt umsonst vor der Bar... sie öffnet erst später als der Hospitalero sagte. Aber der Müllmann, der gerade vorbeikommt, klärt uns auf ... Danke!
 
So ziehen wir los, in der Überzeugung, dass es in so einer großen Stadt noch eine Bar am Weg liegt. Als wir diese betreten, erinnert sich Mark, ein Kanadier, dass der Wirt Deutsch spricht. Großer Spaß, er hat viele Jahre in Deutschland gearbeitet.
 
Gestärkt geht es weiter. Leider schaue ich ungenau in mein Büchlein, und wir gehen die schwierigere Alternativstrecke (die westliche Route). Zwei Kilometer auf einer schmalen, stark befahrenen Straße, richtig steil bergauf.
 
Am Berg steht der erste Wegstein mit einer Kilometerangabe unter '''100 Kilometer bis Santiago.'''
 
Kurz danach fängt es an zu regnen. Oben, nach kurzer Straßenstrecke, wird es '''sehr''' matschig, und man kann kaum ausweichen. Zeitweise kann man im Wald gehen. Also nichts für Regentage oder nach solchen!
 
Der Wind ist zeitweise auch stärker, also war die Regenhose anzuziehen gut.
 
Als wir dann gegen 13:00 Uhr das Zwischenziel, '''Cea''', erreichen, gehen wir an der Herberge vorbei in die Bar. Kaffee und ein Bocadillo in trockener Wärme sollen uns bei der Entscheidung helfen, ob wir weitergehen.
 
Hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten: 14 Kilometer und am Ende nur eine preisintensivere, kleine Unterkunft ODER 9 Kilometer und morgen 10 Kilometer mehr als auf dem direkten Weg.
 
Um meine Laune zu heben, entscheide ich mich erst mal, nach nur 22 Kilometern, hier in '''Cea''' zu bleiben. Morgen ist ja auch noch ein (Regen-)Tag. Und ich habe ja Zeit. Gestern war der Kulturschock schon groß - so viele Pilger! Ich wäre am liebsten gleich nach Hause gefahren, aber eine Nacht schlafen ändert bekanntermaßen einiges. Also ausruhen und morgen weiter.
 
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==Tag 31 - von Cea nach A Laxe==
 
[[File:mailupload-20240328-1_der_Morgen.jpg||thumb|left| der Morgen]]
[[File:mailupload-20240328-2_Schnee_am_Weg.jpg||thumb|lef| Schnee am Weg]]
<div style="clear:both;"></div>
[[File:mailupload-20240328-2_wie_der_Morgen_so_auch_der_restliche_Tag.jpg||thumb|lef| wie der Morgen so auch der restliche Tag]]
 
Am Morgen hat die Bar von gestern Abend geschlossen. Aber wir drei finden am Weg gleich eine, die geöffnet hat. Super freundlich und um die Pilger bemüht. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann die Wirtin aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst pilgern und hat so das Gefühl dabei zu sein.
 
Gleich beim Start legen wir die Regenkleidung an, und bald wird sie auch benötigt. Es regnet sich richtig ein! Die Kälte ist kein Problem, aber das Kondenswasser weicht die Kleidung trotzdem durch. Da wir heute sehr unterschiedlich schnell gehen, ist jeder allein unterwegs. Allein laufend verfalle ich schnell in einen tranceartigen Zustand. Zum Glück geht es erst mal lange Zeit auf der Straße entlang. Ich verpasse einen Wegweiser und gehe weiter auf der fast unbefahrenen Landstraße bis auf ca. 880 Höhenmeter. Mein Atem ist gut zu sehen, und ich sehe immer wieder Schnee neben der Straße.
 
In '''Castro Dozón''' (14km) gehe ich einen Kaffee trinken und treffe einige Pilger wieder. Sogar die englische Familie, die in der Herberge in '''Zamora''' war.
 
Als ich wieder starte, regnet es immer noch. Oft richtig stark von der Seite. Ein paar Kilometer vor meinem Mindesttagesziel esse ich in einem Restaurant ein richtiges 3-Gänge-Menü.
 
Die Wetterapp und auch die Einheimischen sagen, dass das Wetter sich bis Ende nächster Woche nicht ändert. So beschließe ich, meine Pläne für '''Fisterra''' "sausen zu lassen", falls ich einen passenden Flug buchen kann. Die Schattenredaktion findet schnell einen. Somit werde ich am Sonntag den Heimflug antreten. Bei mindestens 25 Kilometer am Tag bin ich am Samstag am Ziel!
 
Nachdem ich die Hälfte des Restweges nach '''A Laxe''' zurückgelegt habe, treffe ich auf Walter. Wir ziehen gemeinsam Richtung Herberge.
 
Da ja Feiertage sind, buche ich vorsichtshalber telefonisch schon mal die Unterkunft in '''Santiago'''.
 
Mal sehen, wie es morgen Nacht wird. Die meisten Unterkünfte sind privat und haben geschlossen.
 
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==Tag 32 - von A Laxe nach  A Verda==
 
[[File:mailupload-20240329-1_wieder_ein_veregneter_Tag.jpg||thumb|left|wieder ein verregneter Tag]]
[[File:mailupload-20240329-2_die_Sonne_kommt_mittags_mal_durch.jpg||thumb|lef|die Sonne kommt mittags mal durch ]]
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[[File:mailupload-20240329-3_Blick_aus_der_Heberge.jpg||thumb|lef| Blick aus der Herberge]]
 
Während der Nacht regnet und stürmt es immer wieder. Am Morgen sind keine Bars geöffnet, also entscheide ich, meine Vorräte zu reduzieren – sie müssen ja nicht zurück nach Deutschland.
 
Als ich aufbreche, regnet es nicht, doch dieser Zustand hält nur für ein paar Minuten an. Danach setzt der Regen mit wechselnder Intensität, bis zum Mittag nahezu ununterbrochen, wieder ein. Ein Kaffee nach etwa 10 Kilometern wärmt mich und gibt mir meine Energie zurück. Ich umgehe einige "Abwege", also Umgehungen der Straße, denn oft ist es sehr matschig. Als ich einmal mehr den gelben Pfeilen folge, stehe ich plötzlich vor einem über 15 Meter langen "Teich" auf meinem Weg, eingerahmt von Mauern zu beiden Seiten. Glücklicherweise kann ich auf einer der Mauern gehen, auch wenn die Steine wackeln – besser, als durch 20 cm Wasser und darunterliegenden Matsch zu waten.
 
Gegen Mittag erreiche ich '''San Martin de Dornelas''', mein geplantes Tagesziel. Doch da die Sonne gerade zu scheinen beginnt, gönne ich mir nur einen Kaffee und ein üppiges Bocadillo mit Käse, bevor ich weitere 12 Kilometer bis nach '''A Verda''' in Angriff nehme. Kurz darauf ändert die Sonne jedoch ihre Meinung und der Regen setzt erneut ein, zeitweise stark.
 
Auf den letzten fünf Kilometern begleite ich einen jungen Mann, der bereits seit sieben Tagen unterwegs ist und immer draußen schläft. Als wir die Herberge erreichen, zeigt sich die Sonne noch einmal kurz. Viele Pilger, darunter auch eine Jugendgruppe, sind hier. Die andere Herberge wäre beinahe leer gewesen... aber es ist ja nur für eine Nacht, und morgen warten noch 16 Kilometer bis zur '''Kathedrale in Santiago''' auf mich.
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 33 - von A Verda nach Santiago de Compostela==
[[Datei:Mailupload-20240330-1_der_Tag_startet_gut.jpg|links|mini|der Tag startet gut]]
[[Datei:Mailupload-20240330-2_keine_16_Kilometer_mehr.jpg|link|mini|keine 16 Kilometer mehr]]
[[Datei:Mailupload-20240330-3_der_erste_Blick_auf_die_Kathedrale.jpg|links|mini|der erste Blick auf die Kathedrale]]
[[Datei:Mailupload-20240330-4_am_Ziel.jpg|link|mini|am Ziel]]
[[Datei:Mailupload-20240330-5_Zielbier_an_der_selben_Stelle_wie_immer.jpg|links|mini|Zielbier an derselben Stelle]]
[[File:mailupload-20240406-0001.jpg||thumb|lef|mit Pepe an der Kathedrale ]]
<div style="clear:both;"></div>
 
Diese Nacht war wieder laut, selbst wenn ich mich im Bett gedreht habe, hat es geklappert.
 
Früh koche ich mein Wasser für eine Brühe in meiner Tasse auf dem Herd. Da kommt der "Koch" der Jugendgruppe vorbei und bietet mir Kaffeepulver an...super!
 
So starte ich in einen trockenen Morgen, aber das ändert sich schnell und ich habe die Regenkleidung ja gleich angelegt. Mehrfach übersehe ich Pfeile und gehe so sicher drei Kilometer zu viel.
 
Als ich endlich Santiago betrete fehlen wieder die Wegweiser und ich muß nach dem Weg fragen. Dann, endlich, sehe ich in einer Straße einige bekannte Läden und weiß sofort wo ich bin. Als dann auch noch die Klänge des Sackpfeifenspielers an mein Ohr dringen könnte ich den Weg mit geschlossenen Augen finden.
 
'''Vor der Kathedrale angekommen ist das schon ein großartiges Gefühl!''' Gleich gibts noch ein Zielfoto und ab zum Pilgerbüro. Dann lasse ich meinen Rucksack im Hostel - mein Bett ist erst ab 13.00 verfügbar. So erfülle ich eine meiner Traditionen und genehmige mir, in der selben Bar wie schon zweimal, ein Zielbier und '''Patata Ajoli''' - die große Portion! Gleich noch die angedachten Souveniers gekauft und dann ab ins Hostel.
 
Abends, beim Rundgang im Regen, klingelt mein Telefon: Pepe ist auch in Santiago angekommen!
Wir treffen uns an der Kathedrale und er zeigt mir noch manche interessante Ecke von Santiago.
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Tag 34 - Heimweg von Santiago über Madrid und Berlin nach Zwickau==
[[File:20240407-001825-Iberia.jpg||thumb|rights|-]]
 
Am Vormittag verlasse ich das Hostel und begebe mich zur Bushaltestelle. Ich weiß zwar, dass der Bus alle 30 Minuten fährt, aber nicht die genaue Zeit. Auf dem Flughafen kann ich bald meinen Rucksack abgeben und mich zur Sicherheitskontrolle begeben. Dort ertönt ein Signal und es leuchtet rot, als ich durch den Detektor gehe. „Bitte warten Sie hier an der Seite!“ Der Nächste wird auch aussortiert. Aber alles, was gemacht wird, ist ein Wischtest, und ich kann weitergehen.
 
Im Flughafen Madrid muss ich ziemlich schnell gehen, um meinen Anschlussflug zu erreichen. Der Flug ist dafür doch recht entspannt – ich verschlafe die meiste Zeit. Von Berlin komme ich mit dem Zug unerwartet gut nach Zwickau, wo ich gegen 0:40 Uhr von meinen Söhnen abgeholt werde. Danke!
 
<User|[[User:Ulf|Ein Beitrag des Pilgers]]>
 
==Hallo Pilger, isses noch weit bis Compostella?==


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[[Datei:20240310-Wanderstrecke.mp4|link|mini|Pilger an der Arbeit]]
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<!-- ;Blöde Frage! Ich bin am Ziel! Nach 828 (in Worten achthundertachtundzwanzig) Kilometern! -->
<!-- ;Blöde Frage! Ich bin am Ziel! Nach 828 (in Worten achthundertachtundzwanzig) Kilometern! -->
;Halte durch:
;Halte durch:
* Heute ist Tag '''{{#var:GELAUFENETAGE}}''' bereits durchwandert.
* Ulf ist heute bereits '''{{#var:GELAUFENETAGE}} Tage''' als Pilger unterwegs.
* Es sind noch '''{{#expr: {{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}} round0}} Kilometer''' von '''{{#var:GESAMTKILOMETER}}''' Wegstrecke zurückzulegen.
* Es sind noch '''{{#expr: {{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}} round0}} Kilometer''' von '''{{#var:GESAMTKILOMETER}} km''' Wegstrecke zurückzulegen, es sind somit '''{{#expr: {{#var:GELAUFENEKILOMETER}}/{{#var:GESAMTKILOMETER}}*100 round 0}}%''' absolviert.
* Bisher wurden durchschnittlich '''{{#expr: {{#var:GELAUFENEKILOMETER}}/{{#var:GELAUFENETAGE}} round 0}} Kilometer''' pro Tag zurückgelegt.
 
* Das erfordert eine durchschnittliche Pilgerstrecke von '''{{#expr: ({{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}})/({{#var:GESAMTTAGE}}-{{#var:GELAUFENETAGE}})  round 0}} Kilometern''' pro Tag, für die restlichen '''{{#expr: {{#var:GESAMTTAGE}}-{{#var:GELAUFENETAGE}} round 0}} Pilgertage''' nach '''Compostella.


*Wenn Ulf so weiter pilgern würde, wäre er schon in''' {{#expr:  ({{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}})/ ( {{#var:GELAUFENEKILOMETER}}/{{#var:GELAUFENETAGE}}) round 0}}''' Tagen in Compostella.
*Das sind noch so um die '''{{#expr: ({{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}})*1.2 round0}} tausend Schritte'''. Mal schauen, ob die neuen Schuhe das durchhalten?
* Bisher wurden durchschnittlich '''{{#expr: {{#var:GELAUFENEKILOMETER}}/{{#var:GELAUFENETAGE}} round 0}} Kilometer''' pro Tag absolviert.
<!--
* Das erfordert eine durchschnittliche Pilgerstrecke von '''{{#expr: ({{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}})/({{#var:GESAMTTAGE}}-{{#var:GELAUFENETAGE}})  round 0}} Kilometern''' pro Tag, für die nächsten '''{{#expr: {{#var:GESAMTTAGE}}-{{#var:GELAUFENETAGE}} round 0}} geplanten Pilgertage''' nach '''Compostella.
-->
<!--
*Nur noch '''{{#expr: {{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}} round0}} Kilometer''' bis Santiago!
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;Die Erkenntnis des Tagesः
;Die Erkenntnis des Tagesः
* Der Camino versorgt Dich! .... auch mit guten Begegnungen....
*Sei freundlich und Dir wird unnötige Anstrengung erspart!


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<User|[[User:Michael|Ein Service der Schattenredaktion]]>
*Nur noch '''{{#expr: {{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}} round0}} Kilometer''' bis Santiago!
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*Das sind so um die '''{{#expr: ({{#var:GESAMTKILOMETER}}-{{#var:GELAUFENEKILOMETER}})*1.2*1000 round0}} Schritte'''. Mal schauen, ob die neuen Schuhe das schaffen?
<!--
<references>
<ref name="ultrea">
'''Ultrea''' ''ist ein Wort, das oft auf dem Jakobsweg verwendet wird und aus dem Lateinischen stammt. Es bedeutet so viel wie "Gehe weiter" oder "Halte durch" und ermutigt die Pilger, trotz der Herausforderungen des Weges weiterzugehen und ihr Ziel zu erreichen. Es ist eine Art Motto oder Ermutigung, die Pilger auf ihrem Weg begleitet.''
</ref>
</references>
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[[User:Michael|Ein Service der Schattenredaktion]]


==Gästebuch==
==Gästebuch==
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==Hier sieht man schön, wo der Pilgerweg lang führt. ==
==Hier sieht man schön, wo der Pilger gerade langpilgert. ==
    
    
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