Ich bin dann mal weg - Die letzten 100 Kilometer von Ulf

Aus Ulfs Jakobsweg
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Die Tagesetappen

Tag 99

Der Start verwundert meine Füße, sie erinnern sich nicht mehr so gut ans lange gehen - haben aber keine Chance. Ich führe meinen Pilgerlehrling in die recht unterschiedliche Auszeichnung des Weges ein. Schnell bittet er mich um einen meiner Stöcke und in der nächsten Stadt, 3/4 der Tagesstrecke, besorge ich ihm einen Eigenen da das Gehen mit nur einem Stock für mich sehr anstrengend ist. Der Rucksack bedarf ständigen Nachstellens und rutscht immer schneller in eine falsche Position - aber es sind ja nur noch wenige Tage. In einer schönen Herberge, in Gonzar, finden wir Platz und auch die Schweizerin von gestern ist hier abgestiegen - bei einem guten Plausch (auch noch mit einer Deutschen) geht auch dieser Tag schnell zu Ende.

Tag 100

Wir starten verspätet, da Michas Knipse sich gut versteckt hat. Schon nach kurzer Strecke finden wir eine Frühstücksbar und stärken uns. Bei Nebel bis Nieselregen geht es weiter aber bald findet die Sonne zu ihrer alten Form zurück. So tauscht die Kleidung den Niederschlag gegen Schweiß und mit Schwatzen wird der Weg fortgesetzt. In Casanova halten wir und beziehen die Herberge. Nach dem Bier am Ziel ruhen wir und dann ist großes Wäschwaschen dran.

...

Ulf Leipoldt erreicht Santiago de Compostela (Tag 102)

Nur noch ein Schritt bis zum Ziel.
Vor der Kathedrale in Santiago de Compostela
Anstoßen auf das erreichte Ziel

Nachdem unsere Zimmergenossen bereits 3.30 Uhr gestartet sind können wir bis 7.00 schlafen und das ganze Zimmer zur Startvorbereitung nutzen. Im nächsten Ort gibts Frühstück und weiter geht es bei angenehm bedecktem Himmel. Später umrunden wir fast den gesamten Flugplatz und pausieren vor Santiago nochmals.

Am Rand von Santiago führt der Weg an einer riesigen ehemaligen Pilgerherberge vorbei, sicher 50 große Flachbauten. Am Ortseingangsschild erste Fotos und weiter durch die Stadt. Dann gibt es die "Zielfotos" vor der eingerüsteten Kathedrale und wir gehen direkt ins Pilgerbüro. Beim Anstehen (ca. 1 Stunde) treffe ich Dominique, den Mann aus Frankreich, zum dritten Mal - großes Hallo!

Mit meiner Compostela in der Hand geht es zum nächten Restaurant, wo wir auf das Ende des Pilgerweges anstoßen. Die Deutschen am Nachbartisch sind wegen meiner Erklärung der drei Flaggen erstaunt und man gratuliert mir. Jetzt kommt auch noch Celia aus der Schweiz vorbei und das "Hallo!" ist noch größer.

Dann gehts zum Hostel, das wir von außen eher für ein Nobelhotel gehalten haben. In einer typischen(?) Einheimischenbar gibts ein superleckeres Abendbrot und dann ruft das Bett.

Morgen ist ein Stadtrundgang mit Andenkenerwerb geplant und am Dienstag soll es mit dem Touristenbus nach Finis Terre gehen - zu Fuß wäre das in der restlichen Zeit nicht zu schaffen gewesen.


Dank an Gott für seine Begleitung und Hilfe!

... ein Jahr später

Was ist mein Fazit?

Ich habe noch immer keinen Plan wie es weiter gehen soll. Zwar habe ich eine Arbeit die mir gut liegt und bei der ich mir nicht immer selbst Stress mache, aber alles andere hat sich weiter zu gespitzt.
So kann ich nur, wie Josef im Gefängnis oder Mose beim Schafe hüten, weiter machen so gut es eben geht ... und darum kämpfen Gott zu vertrauen. Also wie auf dem Pilgerweg einen Schritt vor den anderen.

Zwei Dinge habe ich erreicht:

Die Wanderroute von Ulf Leipoldt auf den letzten 100 Kilometern des Jacobsweges.

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Möchtest Du Ulf Leipoldt auf dem Jacobsweg folgen?

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